Die Gala fiel aus, dennoch wurden die Esslinger Sportler des Jahres 2019 geehrt – eben nicht auf großer Bühne, sondern im Training beziehungsweise im Alten Rathaus. Die Jury, die sich aus Vertretern der Stadt, des Sportverbandes und der Eßlinger Zeitung zusammensetzt, entschied sich für den Rollstuhlfechter Felix Schrader von der SV 1845 Esslingen, für die Boxerin Leonie Müller von Fitboxing Esslingen sowie die Judoka des KSV Esslingen.

Esslingen - So nah wie 2019 waren die Judoka des KSV Esslingen dem deutschen Meistertitel noch nie gewesen. Doch auch im fünften Final-Aufeinandertreffen mit dem TSV Abensberg hatte der KSV am 18. Oktober 2019 beim 6:8 in der heimischen Arena das Nachsehen und wurde zum siebten Mal Vizemeister. „Das ist eine Leistung, die sich sehen lassen kann“, sagt Esslingens Sportbürgermeister Yalcin Bayraktar, als er den KSV-Judoka zum insgesamt neunten Mal den Preis für die Esslinger Mannschaft des Jahres überreichte. Auch wenn KSV-Teamchef Carsten Finkbeiner zu gerne auf das „Vize“ verzichten würde. „Wir werden nicht immer freiwillig Zweiter“, scherzt er und freut sich über die Auszeichnung. „Es freut uns, dass wir in Esslingen so einen hohen Stellenwert haben, obwohl wir wieder knapp gescheitert sind.“ Finkbeiner weist aber daraufhin, dass die Abensberger „nicht irgendein Gegner“ seien. „Deswegen ist unsere Leistung ja klasse, und diese Auszeichnung spornt uns an“, sagt Finkbeiner, den es wie das Team nach wie vor schmerzt, im Finale wieder unterlegen gewesen zu sein. „Den Meistertitel zu holen, war unser großes Ziel. Wir hatten es selbst in der Hand, aber die eigene Leistung hat nicht gereicht. Wir hatten so oft die Chance und wissen nicht, wie oft wir diese noch bekommen. Wir wünschen uns, einmal ganz oben zu stehen.“ Ob es in dieser Saison klappt, steht in den Sternen. Denn sie hat noch nicht einmal begonnen – wegen Corona wurde der Saisonstart im April abgesagt.