Ein dichter Zaun umgibt derzeit noch das frühere Gelände der Lederfabrik Roser in der Esslinger Pliensauvorstadt. Wenn er gefallen ist, lässt sich ein gelungenes Beispiel historischer Industriearchitektur aus dem 19. Jahrhundert genauer erkunden.
Die Wiege der Industrialisierung in Württemberg stand einst auch in Esslingen. Bedeutende Firmen prägten das wirtschaftliche Profil der Stadt – manche besitzen noch heute große Bedeutung, andere sind verschwunden. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, begegnet allenthalben Beispielen historischer Industriearchitektur, die vom Selbstbewusstsein der früheren Firmeneigner zeugen. Viele dieser Gebäude, die weit mehr sind als die heute verbreiteten Zweckbauten, haben inzwischen eine neue Nutzung gefunden – etwa die einstige Messer- und Feilenfabrik Dick in der Esslinger Weststadt, die zum stark frequentierten Freizeit- und Erlebniscenter wurde. Andere wie die einstige Lederfabrik Roser in der Pliensauvorstadt kann man nur aus der Distanz bewundern: Das Gebäudeensemble ist mit einem Zaun abgeschottet. Doch das soll sich ändern: Das an der Hedelfinger Straße gelegene Roser-Areal soll sich in Zukunft wieder öffnen. Sogar ein Quartiersplatz soll entstehen, der zum Kristallisationspunkt im Stadtteil werden kann.
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