Die Konrad-Kocher-Schule ist das größte Bauprojekt in der Stadt. Ein Gebäude wurde abgerissen und neu gebaut, ein anderes im Bestand modernisiert. Foto: Jürgen Bach

Immer mehr Anmeldungen: An der einzigen Gemeinschaftsschule der Stadt Ditzingen können erstmals nicht alle Neuanmeldungen berücksichtigt werden.

Die Freude der Ditzinger Stadträte war groß darüber, dass das Regierungspräsidium Stuttgart vergleichsweise zügig die Genehmigung für den Neubau der zentralen Grundschule in der Kernstadt erteilt. Die Behörde hatte die Einwendungen von Anwohnern zurückgewiesen. Das bedeutet auch, dass die lärmintensiven Arbeiten auf der Baustelle in den Schulferien – und damit außerhalb der Unterrichtszeiten – stattfinden können.

Während die Arbeiten für das derzeit größte Bauprojekt in der Stadt laufen, hat das Land den Ditzingern eine finanzielle Förderung für die besondere Bauweise des Gebäudes in Höhe von 400 000 Euro zugesichert. Das Geld stammt aus dem „Holz Innovativ Programm“ des Landes. Gefördert werden damit laut Stadt und Land modellhafte Bauvorhaben mit Holz oder Holzhybridlösungen „zur Demonstration der innovativen Holzverwendung in Bauvorhaben, die eine besondere Strahlkraft und damit verbundene Außenwirkung entfalten“.

Vorbild und Modellcharakter

Um die Förderung zu erhalten, musste die Stadt nach eigenen Angaben eine Vorhabensskizze einreichen, anhand derer Kriterien wie Innovation und Potenzial für Weiterentwicklungen im Holzbau, architektonische Gestaltung und Beitrag zur Baukultur bewertet wurden. Das Vorhaben wurde auf seine Vorbildwirkung und seinen Modellcharakter hin überprüft, auch unter den Gesichtspunkten des Klimaschutzes und Beitrag zur Energiewende.

Dass der Bedarf für die Grundschule weiterhin gegeben ist, wurde den Ditzingern durch die Schulstatistik bestätigt. In einem Ausblick auf das kommende Schuljahr 2023/2024 teilte die Ditzinger Stadtverwaltung den Stadträten mit, dass „die Schülerzahlen an den Grundschulen stark ansteigend“ seien. An der Theodor-Heuglin-Schule, der einzigen Gemeinschaftsschule im Ort, mussten gar „erstmalig Schüler und Schülerinnen auf andere Schulen umgelenkt werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Es hätten mehr Anmeldungen vorgelegen, als Schüler aufgenommen werden können.

Die Gesamtschüleranzahl sei mit 2638 Schülerinnen und Schülern im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen gleichgeblieben: die Zahl stieg um 39r, umgerechnet 1,5 Prozent. Die Gesamtanzahl der Klassen hat sich um drei Klassen erhöht. Die Gemeinschaftsschule hat mit 18 Klassen inzwischen vier Klassen mehr, als die damaligen Werkrealschulen, sie hatten 14. (9+5). Die Klassenanzahl an den Grundschulen ist im Zehn-Jahres-Rückblick um eine Klasse reduziert.

Erste Vorbereitungsklasse in Heimerdingen geplant

Kinder aus der Ukraine sind in den Schülerzahlen eingerechnet, sobald sie in den Regelklassen unterrichtet werden. Andernfalls sind sie – zusammen mit anderen Kindern, die Fluchterfahrung haben, in den Zahlen der Vorbereitungsklassen enthalten, die an den Schulen eingerichtet oder aufgestockt wurden. Im zweiten Halbjahr 2022 waren an der Wilhelmschule 38 Schüler in zwei Klassen, an der Theodor-Heuglin-Grundschule und -Sekundarstufe – jeweils 26 Schüler. An der Realschule werden 39 Kinder in einer Klasse unterrichtet. Die Grundschule Heimerdingen wird laut der Stadtverwaltung zum nächsten Schuljahr ebenfalls eine Vorbereitungsklasse einrichten.