Podiumsdiskussion mit Derya Sahan, David Holinstat, Anne Kathrin Müller und Matthias Knecht (von links) vor gut 200 Besuchern auf dem Synagogenplatz. Foto: Avanti/Ralf Poller

Beim Gedenken an die Brandstiftung der Nationalsozialisten wurde vor aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft gewarnt.

Die Zitate, die am Freitagabend nacheinander auf der großen Leinwand erscheinen und vorgelesen werden, sind echt – sie stammen aus den sozialen Medien, bei denen man sich zu Recht fragen kann, was an ihnen eigentlich sozial ist. „Noch ist der Germane in der Überzahl . . .“, beginnt eines, ein anderes lautet „Es reicht, die müssen alle ausgewiesen werden.“ Leises Stöhnen geben einige der geschätzt mehr als 200 Anwesenden auf dem Synagogenplatz in der Nähe des Bahnhofs von sich, als zu hören und zu lesen ist: „Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.“ Und ein anderes Zitat lautet: „Die ganze Scheiße ist fast 100 Jahre her, wir haben doch damit nichts zu tun.“