In Ludwigsburg gab bereits zwei Demos gegen Rechtsextreme. Foto: /Simon Granville

Auf tausende Teilnehmer hoffen die Veranstalter am Sonntag auf dem Marktplatz in Kornwestheim. Warum in der Stadt erst jetzt eine solche Veranstaltung geplant ist und was das mit Westernhagen, BAP und „Schnuff“ zu tun hat.

„Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen“, mit diesen Worten bewirbt die CDU-Kornwestheim gemeinsam mit einem Bündnis aus allen im Gemeinderat vertretenen Parteien und Wählervereinigungen eine Demonstration für Demokratie und Vielfalt. Sie findet am Sonntag, 18. Februar, von 11 Uhr an, auf dem Marktplatz statt.

Worum geht es?

Angestoßen vom CDU-Stadtverband reiht man sich in Kornwestheim in die Reihe der Demos gegen die extreme Rechte ein, die in den vergangenen Wochen im ganzen Land und in der Region stattfanden. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der Werteunion teilgenommen hatten. Dabei soll es unter anderem um „Remigration“ gegangen sein. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Warum erst jetzt in Kornwestheim?

Initiator der Demo in Kornwestheim ist der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Sven Waldenmaier. Er habe sich gefragt, warum überall diese Demos stattfinden, nur noch nicht in Kornwestheim. Deshalb hat er es angestoßen und gleich viel Unterstützung aus den anderen Fraktionen im Gemeinderat erhalten. Es habe einfach vorher noch niemand die Idee gehabt, eine solche Demo auch in Kornwestheim zu organisieren.

Wie sieht das Programm aus?

Auf einer Bühne, die zum See am Stadtpark hin zeigen wird, will zunächst Waldenmaier die Teilnehmer begrüßen. Dann wird Oberbürgermeister Nico Lauxmann (CDU) eine Rede halten. Im Anschluss ist mit „Freiheit“ das erste von drei Musikstücken vom „Projekt Schnulz“ vorgesehen. Dahinter verbergen sich die Musiker Thomas Schmolz und Wolfgang „Schnuff“ Kühn. Letzterer sitzt für die Freien Wähler im Kornwestheimer Gemeinderat und war früh über die Veranstaltung und den Wunsch nach „ein bisschen Musik“ informiert.

Neben dem Westernhagen-Song werden die beiden auch „Wellenreiter“ von BAP und „Meine Söhne kriegt ihr nicht“ von Reinhard Mey spielen. Alle Fraktionen im Gemeinderat erhalten Redezeit auf der Bühne, ebenso wie zwei Pfarrer. Zudem ist noch ein Beitrag von Kulturschaffenden geplant. Die Veranstaltung soll etwa eine Stunde dauern.

Wie viele Teilnehmer werden erwartet?

Angemeldet sind laut Waldenmaier 1000 Teilnehmer. Er zieht aber den Vergleich zu Ludwigsburg, wo 7000 Menschen in gleicher Angelegenheit zusammenkamen und hofft auf mindestens 2500 Teilnehmer. Die Stadt bittet angesichts zweier gleichzeitig stattfindender Veranstaltungen im „K“ und im Museum im Kleihues-Bau zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV anzureisen.

Demo in Besigheim

Veranstalter
 Ein Bündnis aus Vereinen, Parteien und Kirchengemeinden ruft in Besigheim zur Kundgebung auf. Dahinter stehen Daniel Christen von den Grünen und Susi Gräbitz von der SPD. Unter dem Motto „Besigheim für die Demokratie. Wir zeigen Flagge“, findet am Donnerstag, 15. Februar, ab 18 Uhr auf dem Marktplatz eine Demo statt.

Programm
 100 Teilnehmer werden laut Besigheims Hauptamtsleiter Mahmoud Qasem erwartet. Es soll unter anderem Reden von den Abgeordneten Fabian Gramling (CDU) und Tayfun Tok (Grüne) geben. Auch Live-Musik ist geplant laut Christen.