Auf dem Cannstatter Wasen ist für Adrenalin-Junkies jede Menge geboten. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Infinity, Transformer oder der Aeronaut – manche Fahrgeschäfte auf dem Cannstatter Wasen sind nur was für Menschen mit stabilen Mägen und Nerven wie Drahtseile. Neun Vorschläge für Mutige.

Besucherinnen und Besucher des Cannstatter Wasens teilen sich grob in zwei Spezies: Es gibt Menschen, die sind vollauf zufrieden, sich bei der „Petersburger Schlittenfahrt“ den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Oder im Boxauto ein bisschen den dicken Max zu geben. Und dann gibt es Adrenalin-Junkies. Denen kann ein Fahrgeschäft nicht schnell oder hoch genug sein und je mehr Loopings eine Achterbahn hat, umso besser. Wer den Nervenkitzel sucht, wird auf dem Stuttgarter Frühlingsfest ganz sicher fündig: Wir haben neun Vorschläge für Mutige. Alle anderen halten bestimmt gerne die Jacken und Handtaschen...

1. Infinity

Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Längst ein Klassiker für alle, die das Adrenalin so richtig in Wallung bringen wollen. Infinity ist nichts für schwache Gemüter. Ganz grob gesagt ist das Fahrgeschäft des Betreibers Hoefnagels & Söhne eine 65 Meter hohe Riesenschaukel, die ihren langen Arm von links nach rechts schwenkt. 125 km/h ist der Arm schnell, wenn er nach unten saust. 5 g Beschleunigungskraft wirken auf den Körper – das ist eine Hausnummer. Zum Vergleich: Astronauten sind beim Start Beschleunigungen von 3 bis 4 g ausgesetzt. Einmal geht der Infinity-Schaukelarm auch oben rüber und wer drin sitzt, steht Kopf. Wer Infinity überlebt hat, den kann auf dem Wasen wahrscheinlich nichts mehr wirklich schocken.

Preis: 8 Euro (an Familientagen 5 Euro)

2. Fortress Tower

Foto: Imago/Walter Fischer

Im freien Fall: Der „Fortress Tower“ ist nichts für Feiglinge. Das Fahrgeschäft der Schaustellerfirma Alexander Goetzke ist einer der höchsten mobilen „Spinning DropTower“ der Welt. Am Anfang fahren die Sitze, die sich um 360 Grad drehen lassen, nach oben und den Wagemutigen, die zugestiegen sind, bietet sich eine tolle Aussicht über Wasen, Neckar und Weinberge – während man wortwörtlich die Beine baumeln lässt. Dann kommt der freie Fall: aus über 80 Metern geht es in die Tiefe. Kreischalarm garantiert!

Preis: 7 Euro (5 Euro an Familientagen)

3. Euro-Coaster

/B. Lindenthaler

Eigentlich funktioniert der Euro-Coaster wie ein Sessellift – nur eben rasanter. Denn die Beine baumeln bei dieser „Inverted Achterbahn“, wie Profis das nennen, in der Luft. 16 Meter hoch ist die Anlage der Schaustellerfirma Buwalda-Fackler. Die Waggons legen sich mit viel Tempo in die Kurven und schießen um die Ecken. Ein bisschen wie der Klassiker „Wilde Maus“ – nur eben andersrum.

Preis: 7 Euro Erwachsene (an Familientagen 5 Euro)

4. Aeronaut

Foto: Imago/MARC JOHN

Ein klassisches Kettenkarussell ist ein Witz dagegen: Im Aeronaut fliegt man in 70 Metern Höhe über den Cannstatter Wasen. Wenn das Stoßgebet gen Himmel abgesetzt ist („Mögen die Ketten halten“), ist die Aussicht nicht zu toppen: Stuttgart liegt da wie eine Spielzeugstadt. Wer wieder am Boden ist, kann sich brüsten, in einem der höchsten Kettenkarussells der Welt gesessen zu haben.

Preis: noch nicht veröffentlicht

5. Breakdance No. 1

Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das Kult-Fahrgeschäft der Schaustellerin Patricia Kinzler lehrte Generationen von Wasen-Gängern das Fürchten – und ist bis heute eine Herausforderung für schwache Mägen. Unberechenbar drehen sich die 24 Gondeln von Breakdance kreuz und quer über die Plattform und wechseln abrupt die Richtung. Ordentlich durchgeschüttelt verlässt man nach ein paar Minuten, die einem quälend lang vorkommen können, taumelnd das Fahrgeschäft. Entweder man löst sich danach gleich noch mal ein Ticket – oder schwört sich: Nie wieder!

Preis: 4,50 Euro

6. Airwolf

Foto: imago/unke Foto Services/
Der Airwolf ist ein alter Bekannter, er war schon früher auf dem Cannstatter Wasen zu Gast. Vor ein paar Jahren wurde er aber von seinem neuen Besitzer runderneuert. Der Schaustellerbetrieb Thomas Wolf wirbt damit, dass jede Fahrt mit der Überkopfschaukel einzigartig ist, weil das Fahrgeschäft manuell gesteuert wird. An dem 22 Meter langen Dreharm sind zwei große freischwingende Gondeln angebracht, die in sich rotieren und Überschläge machen. Nichts für schwache Gemüter.

Preis: 7 Euro (5 Euro an Familientagen)

7. The King

Foto: Imago/Manfred Segerer

Nerven wie Drahtseile und Mägen aus Stahl brauchen Frühlingsfestbesucher für den "King": Die Riesenschaukel mit vier Gondeln hat einen langen Schwungarm, der 360 Grad-Umdrehungen macht. Auf 120 km/h lässt sich "The King" beschleunigen. Und als ob das noch nicht genug wäre, kann sich der Ring, an dem die Gondeln angebracht sind, auch noch in sich drehen - und tut das, während die Insassen überkopf in luftigen Höhen hängen.

Preis: 6 Euro (4 Euro an Familientagen)

8. Gladiator

Foto: Imago/HochZwei

Nervenkitzel aus den Niederlanden: Beim Gladiator ist ein starker Magen Pflicht. Das Fahrgeschäft des niederländischen Schaustellers Remco Kriek ist eine Art Riesenpropeller mit einem langen Arm, der sich um eine horizontale Achse dreht – und das 80 km/h schnell. An beiden Enden des Schaukelarms hängen zwei Gondeln, die dazu ebenfalls noch in sich schlenkern. Mancher dürfte froh sein, wenn er nach der Fahrt wieder festen Boden unter den Füßen hat.

Preis: 9 Euro (7 Euro an Familientagen)

9. Transformer

Foto: Imago/Manfred Segerer

Was für ein Teufelsrad! Der Transformer hat es in sich. Das Fahrgeschäft der Schaustellerfirma Marc Schmidt kann sich aufstellen wie die Roboterfiguren aus der gleichnamigen Filmreihe. Dann werden die Gondeln in 16 Metern Flughöhe im Kreis herumgewirbelt – auch mal hochkant oder sogar kopfüber. Nichts für schwache Nerven, aber ein Muss für Adrenalin-Junkies.

Preis: 6 Euro (4 Euro an Familientagen)