Der Kammerchor Camerata VocaLeo im vergangenen Jahr in der Stadtkirche Foto: Leila Fendrich

Der Kammerchor Camerata VocaLeo der Chorgemeinschaft Eltingen gibt am Freitag, 12. Mai, um 19.30 Uhr ein Benefizkonzert für die Ukraine.

Es ist eine Premiere für den Kammerchor Camerata VocaLeo: „Ein Benefizkonzert haben wir noch nie gegeben“, sagt der Chorleiter Wilhelm Bäuml. Der Eintritt zu dem Konzert am Freitag in der katholischen Kirche Sankt Johannes ist frei. Die Spenden der Besucher gehen über die Stiftung „Hoffnungsträger“ an Kinder in der Ukraine. Sie hätten sich umgehört, um zu erfahren, wie man die Spenden am besten und sicher transferiert, berichtet Bäuml. Über ein Mitglied des Arbeitskreises Asyl in Weil der Stadt seien sie auf die Stiftung „Hoffnungsträger“ aufmerksam gemacht worden. Die Stiftung habe Kontakte, sodass die Spenden direkt bei ukrainischen Kindern ankommt.

Das Konzert der Camerata VocaLeo steht unter dem Motto „Krieg – Frieden“. Diese Themen bestimmten auch die Suche nach den Werken, die der Chor präsentiert. Er probt seit Ende Januar einmal die Woche. 24 Mitglieder hat der Kammerchor der Chorgemeinschaft Eltingen derzeit, darunter sechs Soprane, sechs Altisten, fünf Tenöre und sieben Bässe.

Der Kammerchor probt seit Januar

Bei dem Benefizkonzert werden Kompositionen von der Renaissance bis zur Gegenwart, die meist direkt in Zusammenhang mit direkten Kriegserfahrungen stehen, zu hören sein. „Ein Beispiel ist ‚Verleih uns Frieden gnädiglich‘ von Heinrich Schütz, das am Ende des Dreißigjährigen Kriegs entstanden ist“, erzählt Chorleiter Bäuml. Außerdem wolle er dem Publikum ganz verschiedene Stücke bieten. So stammt „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Trauermotette des ehemaligen Kantors des Dresdner Kreuzchores ist nach der Bombardierung Dresdens entstanden. Auch ein Werk des zeitgenössischen britischen Komponisten John Rutter, das er zwei Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine geschaffen hat, steht auf dem Programm. Beim Thema Frieden fiel die Wahl auf die „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn.

Aber nicht nur Krieg und Frieden sind die Themengeber gewesen. „Ich habe auch nach ukrainischen Komponisten gesucht“, sagt Bäuml. So werden Werke von Mykola Lyssenk und Valentin Silvestrov aufgeführt – und das in ukrainischer Sprache. Und wie schaffen es die Sängerinnen und Sänger der Camerata VocaLeo, auf Ukrainisch zu singen? Walter Bäuml sagt dazu: „Bei beiden ukrainischen Stücken findet sich eine Aussprachregelung darin.“ Außerdem sei eine Ukrainerin aus Renningen, die er kennt, zu einer Probe gekommen und hätte sie entsprechend korrigiert.

Das Hay-Quartett spielt Streichqaurtette

Das Hay-Quartett, zu der eine ehemalige Schülerin des Leonberger Johannes-Kepler-Gymnasiums gehört, ergänzt das Benefizkonzert mit Streichquartetten von Joseph Haydn, Giovanni Gabrieli und Dmitri Schostakowitsch. „Es hat sich angeboten, das Hay-Quartett dazuzunehmen“, betont Bäuml. „Wegen des Stückes von Samuel Barber am Ende. Damit wir es nicht nur singen.“ Zudem könnten sie so ein abendfüllendes Programm bieten. Auch eine ganz kurze Moderation des Konzerts ist vorgesehen, die Michael Gans übernimmt.