Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell will am 25. Juli erneut gewählt werden. Foto: Kanter, Natalie

Carl-Gustav Kalbfell will Sozialbürgermeister in Leinfelden-Echterdingen bleiben. Ein Mann aus Münster hat ebenfalls seinen Hut ins Rennen geworfen.

Am 25. Juli wird in Leinfelden-Echterdingen der neue Sozialbürgermeister gewählt. An diesem Tag wird der Gemeinderat entscheiden, wer die kommenden acht Jahre für die Kindergärten, die Schulen, die Vereine und auch für die Kultur in der Stadt hauptverantwortlich zuständig sein wird. Wem das Amt für soziale Dienste, aber auch das Bürger- und Ordnungsamt unterstellt ist. Vor wenigen Tagen ist die Bewerbungsfrist für diese Stelle abgelaufen. Die Amtszeit von Carl-Gustav Kalbfell endet Ende September. Er will weitermachen, seinen Job behalten. Das hat er den Fraktionen schon sehr früh mitgeteilt. Seine Chancen dafür stehen nicht schlecht. Wenn gleich nicht alle Stadträte ihn erneut wählen werden.

Von Haus aus Jurist

Ein Mitbewerber hat seinen Hut in den Ring geworfen. Wie zu erfahren war, soll es sich hierbei um einen relativ jungen Mann aus Münster in Westfalen handeln, der an der Uni arbeitet, von Haus aus Jurist ist und bisher weder als Bürgermeister, noch als ein Amtsleiter innerhalb einer Stadtverwaltung gearbeitet habe. Er hat eine Online-Bewerbung an die Stadt geschickt. David Armbruster, Fraktionschef der Grünen, eine der größten Gruppen im Gemeinderat, bescheinigt dem Bewerber einen „spannenden Werdegang“. Er sei nicht abgeneigt, sich den Kandidaten einmal anzuschauen. Aus den bisher eingereichten Unterlagen gehe allerdings nicht hervor, warum sich der Bewerber für einen Bürgermeisterposten fernab seines bisherigen Wirkungsortes interessiere.

Ungewöhnlich ist auch, dass der Mann bisher keinen Kontakt zu den Fraktionen gesucht hat. Seine Bewerbung ging direkt und ausschließlich an die Stadtverwaltung. Auch deshalb sagt Eberhard Wächter, Chef der Freien Wähler/FDP-Fraktion, unserer Zeitung: „Wir stehen weiter hinter der Bewerbung von Herrn Kalbfell“. Diese Fraktion zählt die meisten Mandatsträger im Gremium. „Herr Kalbfell hat gute Chancen auf unsere Unterstützung“, hatte auch Ilona Koch, die CDU-Fraktionsvorsitzende, kürzlich unserer Zeitung gesagt. Diese Meinung vertritt sie auch jetzt noch – auch wenn es mittlerweile einen Mitbewerber gibt. Bei ihr hatte sich ein weiterer Interessent aus Bayern gemeldet, sagt sie, der sich dann aber nicht beworben hat. SPD-Fraktionschef Erich Klauser betont derweil: „Es ist bedauerlich, dass sich keine echte Alternative zu Herrn Kalbfell beworben hat.“ Die Sozialdemokraten wollen am 25. Juli weder den Stelleninhaber noch seinen Herausforderer wählen.