Seit Jahren treiben Telefonbetrüger ihr Unwesen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Ein Senior aus Kernen wird angerufen – angeblich droht einer Freundin eine Haftstrafe. Er übergibt als Kaution mehr als 90 000 Euro an die Betrüger. Die Polizei gibt Tipps zum Umgang mit derartigen Anrufen.

Erneut ist ein Senior zum Opfer von Betrügern geworden, die sich als Polizeibeamte ausgaben. Wie die Polizei mitteilt, wurde der Mann aus Kernen am Dienstagnachmittag per Telefon kontaktiert. Die Anrufer behaupteten, Polizisten und Staatsanwälte zu sein. Einer guten Freundin des Angerufenen drohe eine Haftstrafe, falls er keine Kaution bezahlen könne. Der Senior glaubte den Betrügern und übergab 94 000 Euro an einen unbekannten Geldabholer.

Betrug: Die Polizei würde nicht anrufen, um nach Geld zu fragen

Seit Jahren haben Betrüger mit den Maschen „Enkeltrick“ und „Falscher Polizist“ immer wieder Erfolg. Die oft betagteren Angerufenen werden massiv unter Druck gesetzt und am Telefon gehalten, um zu verhindern, dass sie sich bei den angeblichen Verwandten oder der echten Polizei rückversichern können. Die echte Polizei betont zudem, dass sie nie am Telefon Auskunft über Wertsachen verlangen würde oder fordern würde, diese herauszugeben. Wer verdächtige Anrufe erhalte, solle auflegen und danach die Polizei unter 110 informieren. Auf keinen Fall solle man sich von den Anrufern weiterverbinden lassen. Mit technischen Kniffen ist es den Tätern, die oft von Callcentern im Ausland aus operieren, möglich, die im Display angezeigte Nummer zu manipulieren, um beispielsweise eine „110“ erscheinen zu lassen. Die echte Polizei würde jedoch niemals mit dieser Nummer anrufen.