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Sänger und Entertainer Ross Antony hat als Stargast zum 50. Geburtstag des Einkaufszentrums Leo-Center vorbeigeschaut. Es gab Autogramme, Umarmungen und Selfies.
Es ist 15.30 Uhr, als der Moderator im schwarzen Glitzer-Sakko die Bühne im Erdgeschoss des Leo-Centers betritt – und zeitgleich beim Grillsaucen-Laden nebenan das Rolltor heruntergeht. Das hat allerdings nichts mit der aktuell eher spärlichen Belegung des Kaufhauses zu tun. „Pause!“, ruft die Mitarbeiterin ihm von drinnen entgegen – während der Ansager ins Mikro mutmaßt, dass sie sich wohl auch ein Autogramm vom Stargast holen wolle. Noch ist der Andrang moderat. Eine halbe Stunde später dürften es dann aber doch mehr als 100 Menschen sein, die sich eine Unterschrift von Schauspieler und Sänger Ross Antony holen wollen. Auch an den Geländern im ersten Stock haben sich Besucher postiert, die das Spektakel miterleben wollen. Aber der Reihe nach.
„Ha, der Ross Antony, kennsch du den net?“
Das Leo-Center feiert 50. Geburtstag und hat den Deutsch-Briten als Gast engagiert. Hört man sich im Publikum um, fallen jedoch erst mal Sätze wie „Ich glaub’, der Bürgermeister kommt“ oder „Ha, der Ross Antony, kennsch du den net?“ Tatsächlich fällt auch ein paar Mal das Wort Bro’Sis – der Name der Band, der der flippige 49-Jährige von 2001 bis 2006 angehört hat. Und die vielleicht nicht ganz zu Unrecht in den dunkelsten Tiefen der Pop-Geschichte verschwunden ist. Das alles war noch bevor Antony im Jahr 2008 bei der TV-Show „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ mit Bravour allen Ekelprüfungen trotzte und zum Dschungelkönig gekürt wurde.
Und nun, Punkt 15.03 Uhr, betritt er die Bühne im Leo-Center. Zunächst stellt er vor, was er gemeinsam mit einer glücklichen Gewinnerin alles geshoppt hat. Die Dame hatte sich mit seiner Hilfe komplett neu einkleiden dürfen, was am Ende mit 495 Euro zu Buche schlug. Karstadt, Bijou Brigitte, Yeans Halle, Douglas, das Duo kam ganz schön rum im Center – und verspätete sich aufgrund der Einkaufstour dann auch um ein paar wenige Minuten.
Nichts geht ohne den obligatorischen Werbeblock
Aber kleine Verzögerungen sind bei Auftritten von Promis ja bekanntlich schick. Und nachdem seine Begleiterin von der Rampe verschwunden ist, wird es Zeit für die versprochenen Autogramme. Allerdings geht das nicht ohne den obligatorischen Werbeblock. Und während auf der Bühne noch das Geburtstagsprogramm der kommenden Tage angekündigt wird, nimmt Ross Antony auf einem Sesselchen platz, schäkert schon mal mit den Fans, gibt an geeigneter Stelle ein begeistertes „Wuuuuuuh!“ von sich und wirkt tatsächlich ziemlich sympathisch und nahbar. „Ich bleib, bis alle glücklich sind“, kündigt der Dschungelkönig an, bevor die ersten Fans auf die Bühne gelassen werden.
Und was da nicht alles unterschrieben wird. Gleich das erste Mädchen hat eigens ein Plakat mitgebracht, außerdem darf Antony seine Signatur noch auf ihre Jeanshose setzen. Selfies gibt’s en masse, genau wie Umarmungen und Small Talk. Antony nimmt sich Zeit für jede und jeden, egal ob jung oder alt. Apropos: Auffällig ist, dass sich ein Teil des Publikums dann doch im etwas gesetzteren Alter befindet. Ob die Senioren Fotos und Autogramme für ihre Enkel oder für sich selbst abstauben, war jedoch nicht herauszufinden. Vielleicht war der Besuch des bekannten Gastes aber auch lediglich eine willkommene Auflockerung des ganz routinierten, all-nachmittäglichen Center-Besuchs. Oder ist es doch Antonys Laufbahn als Schlagersänger, die er seit 2013 verfolgt? Fest steht, dass er nicht der einzige Stargast ist, den das Center-Management zum Geburtstag eingekauft hat. Am Mittwoch schaut Lucas Cordalis noch vorbei. Der Sohn des legendären Schlagersängers Costa Cordalis und Ehemann der Reality-Show-Darstellerin Daniela Katzenberger singt um 15 und 17 Uhr und gibt um 17.30 Uhr Autogramme. Zuvor schneidet um 11 Uhr Oberbürgermeister Martin Georg Cohn die Geburtstagstorte für das Leo-Center-Jubiläum an.
Der nächste Stargast steht schon in den Startlöchern
Ross Antonys Auftritt bleibt weitgehend ohne Gesang, dafür garniert er ihn mit einigen gewagten Tanz-Moves. Alles in allem hinterlässt der Sänger und Entertainer tatsächlich einen lockeren und freundlichen Eindruck – die Frage, ob er das Image der liebenswerten Knallcharge einfach so an- und abschalten kann (oder muss), ist in diesem Fall auch überhaupt nicht von Belang. Und auch die Stapel an Autogrammkarten, die er auf dem Tischchen vor sich liegen hat, scheinen auszureichen, damit am Ende alle Anwesenden versorgt sind.
An diesem Dienstag geht es weiter im Programm: Um 15, 16 und 17 Uhr gibt’s eine artistische Pole-Dance-Show. Vormittags sorgt Mister Piano mit seinem Rolling Piano für musikalische Unterhaltung.