Im vergangenen Jahr war Pussy Riot der Höhepunkt des Festivals. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Zum 42. Mal findet von diesem Freitag bis Sonntag das Umsonst & Draußen-Festival statt. Erstmals aber nicht auf dem Gelände der Uni Vaihingen, sondern auf der Festwiese.

Wenn man schon zum Umzug gezwungen wird, versucht man wenigstens, das Positive nach vorne zu stellen. Das gilt erst recht für ein Festival wie das Umsonst & Draußen, das in diesem Jahr zum 42. Mal stattfindet. Allerdings nicht wie gewohnt auf dem Vaihinger Unigelände, sondern am anderen Ende dieses Stadtteils, auf der Festwiese in der Nachbarschaft zu Rohr.

Gut für die Klimabilanz

Die gute Nachricht: „Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist besser“, so der Festivalkoordinator Roland Brömmel. Vor allem jetzt, da die zentrale S-Bahn-Strecke zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen in den Sommerferien sowie auch im künftigen Sommer gesperrt ist. Deshalb wird derzeit die S-Bahn-Haltestelle Universität nicht angefahren. Und der Ersatzverkehr scheint etliche Festivalbesucher abzuschrecken, so die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr. Der Umzug ist zudem gut für die Klimabilanz von Umsonst & Draußen, denn hier gibt es nicht so viele Parkplätze wie auf dem Unigelände.

Ein weiterer Vorteil: „Hier gibt es mehr Laufpublikum, das vielleicht auch mal stehen bleibt“, sagt Brömmel. Klar: Nur rein zufällig läuft niemand über den Uni-Campus. Bei der Festwiese ist das anders, das ist ein belebter Ort, der von den Anwohnern gerne angenommen wird. Das führt freilich auch zu Nachteil Nummer eins: Die Auftritte werden zeitlich etwas vorgezogen, damit die Nachtruhe der Anwohner gewahrt bleibt.

Im Festivalprogramm sind dieses Jahr gut 20 Bands, die hier von Freitag um 17.30 Uhr bis einschließlich Sonntag auftreten, die meisten von ihnen werden vermutlich nur den jeweiligen Fans etwas sagen. Aber das kennen die Umsonst & Draußen-Gänger: „Wir haben hier vor allem Bands aus der Region engagiert“, sagt Brömmel, „denn die Bandbreite ist grandios. Viel Nachwuchs ist dabei.“ Und die Richtlinie bleibt: es ist ein Festival mit viel Rock und Punk sowie mit etwas Heavy Metal. Und das gefällt den Fans mit ein paar Dezibel Lautstärke mehr freilich besser. Brömmel vertraut da ganz auf seine Techniker, dass von diesem Lautstärke-Plus ausschließlich die Festivalbesucher profitieren und nicht andere belästigt werden.

Unterwegs mit Alphorn

Und wie bisher verteilen sich die Auftritte auf ein Zelt und ein Bühne im Freien. So können sich die Bands optimal aufstellen, von der Gruppe mit sieben oder acht Personen bis zu den Solisten. Loisach Marci etwa bringt ein Alphorn und umfangreiche Elektronik mit. So kann am Samstag (Beginn um 14 Uhr) sowie am Sonntag (Beginn um 11 Uhr) auch ein Kinderprogramm angeboten werden.

Nachteil Nummer zwei: Es darf nicht campiert werden während des Festivals. Und Nachteil Nummer drei beschäftigt vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer: Die ganze Logistik muss neu gedacht und aufgebaut werden, in vielen Bereichen ist der Mehraufwand dafür beträchtlich. Selbst der Wlan-Empfang will koordiniert sein.

Und es bleibt dabei: Verräterbier ist und bleibt verpönt. Das heißt: Essen und Getränke sollen bitte an den Festivalständen gekauft werden, denn vor allem dies ist die finanzielle Basis, auf der diese Veranstaltung überhaupt möglich ist.