Bei Team gegen Heli geht es immer auch um das Prestige. Foto: /Herbert Rudel

Favoriten und einige Underdogs. A-Jugend von Frisch Auf bereichert das Turnier.

Ein guter Mix in beiden Gruppen, Favoriten, die die Halbfinal-Plätze für sich beanspruchen, und Underdogs, die für eine Überraschung sorgen wollen. Das Potenzial für Spektakel beim EZ-Handballpokal ist groß.

Gruppe A

Mit den Baden-Württemberg-Oberligisten muss man beim EZ-Pokal immer rechnen. Das sieht auch Trainer Marco Gaßmann vom Vorjahresdritten HSG Ostfildern so – allerdings mit Einschränkungen. „Von der Papierform sehe ich uns in einer Mit-Favoritenrolle“, sagt der Coach, „aber wir können verletzungsbedingt leider nicht komplett antreten. Das ist schade, denn ich mag das Turnier.“ Das wiederum könnte eine Chance für die vielen Talente im HSG-Kader sein. Gaßmann: „Für die Jungen ist es eine tolle Chance, Spielzeit auf einem guten Niveau und auf einer schönen Bühne zu bekommen.“

„Ich sehe in der Gruppe eher den TSV Deizisau in der Favoritenrolle“, sagt Gaßmann noch über den EZ-Pokal-Rekordsieger. Für dessen am Ende der Saison scheidenden Trainer Stefan Eidt ist der Auftritt in Weil Teil seiner Abschiedstournee. „Das spielt jedoch keine Rolle“, sagt er. Und weil er ebenfalls über personelle Probleme klagt, will er bei allen Ambitionen auch „ohne Verletzungen“ aus dem Turnier gehen. Schließlich steht am ersten Spieltag nach dem EZ-Pokal bereits das Rückspiel gegen Ostfildern an.

„Auch wenn es kein Ligaspiel ist, gegen Heli zu spielen, ist immer schön“, freut sich Trainer Christian Straub vom Team Esslingen. Ohnehin ist die Vorfreude bei den Esslingern groß. Auch bei der SG Hegensberg/Liebersbronn werden die Augen auf das Esslinger Stadtderby gerichtet sein. Soll es für Platz zwei und damit den Halbfinal-Einzug reichen, müsste die SG neben dem Team aber wohl auch einen der beiden Favoriten Ostfildern und Deizisau schlagen. Im Vorjahr war im Viertelfinale gegen die Deizisauer Schluss. Damals saß noch Sven Strübin auf der SG-Bank, der mit dem TV Plochingen diesmal nicht gemeldet hat.

Bei der SG Ober-/Unterhausen trat kurz vor Weihnachten überraschend Trainer Marcus Grimm zurück, obwohl die SG in der Landesliga um den Aufstieg mitspielt. Da bei dem Team aus dem Echaztal dadurch einiges in der Schwebe ist, haben die Verantwortlichen ihre Teilnahme am EZ-Pokal wieder abgesagt.

Gruppe B

Kurz vor Weihnachten hat auch Württembergligist TSV Wolfschlugen seine Teilnahme zurückgezogen. Vor einem Jahr noch verhinderte – wie bei den Plochingern – ein Spieltag in der BWOL die Teilnahme von vorneherein. Diesmal war die Verletztenliste zu groß. Dafür ist in der Bundesliga-A-Jugend von Frisch Auf Göppingen ein sehr spannendes Team dabei. „Wir freuen uns darauf. Das sind gute Tests. Es ist ein bisschen ein anderer Handball, auch wenn es in der A-Jugend immer athletischer wird“, sagt der sportliche Leiter und Trainer Tobias Hafner. Gegen Gruppengegner Ebersbach/Bünzwangen hat der FAG-Nachwuchs auch schon in der Saisonvorbereitung gespielt. Gruppen- und Turnierfavorit TSV Neuhausen wurde im vergangen Jahr seiner Rolle gerecht und schlug die Deizisauer im Finale deutlich mit 24:14. Auch diesmal ist das Team um Coach Tobias Klisch natürlich einer der, wenn nicht der heißeste, Anwärter auf den Turniersieg. Die Maddogs spielen in der 3. Liga eine ordentliche Rolle und haben sich zur Winterpause ein kleines Pölsterchen auf die Abstiegsränge aufgebaut. Klisch weiß natürlich, was von der Mannschaft erwartet wird, sagt aber aus Trainersicht auch: „Mir ist es wichtig, dass einige unserer Leute mehr Spielzeit bekommen, wir werden die Belastung steuern.“ Mit Ausnahme des Göppinger Nachwuchses sind die Gruppengegner für ihn eher unbekannte Größen.

„Klingt gut, schön durchgemischt.“ So lautet die Kurz-Analyse von Ralf Wagner, Trainer des TSV Denkendorf, in Bezug auf die Gruppengegner. „Ich bin überrascht und froh, dass es nicht schon wieder Deizisau geworden ist, wie es in den vergangenen Jahren immer der Fall war.“ Der Modus, bei dem pro Gruppe nur zwei Teams in die K.o.-Phase kommen, sei schon eine Herausforderung. „Da geht es für uns wohl um Platz zwei“, sagt Wagner, der die beiden HSGen hinter sich lassen möchte, Neuhausen „ein Stück zu weit weg“ und gegen die Frisch-Auf-Talente ebenso eine Herausforderung wie eine Chance sieht.

Die HSG Ebersbach/Bünzwangen überwintert als Tabellenführer in der Landesliga und rechnet sich als gern gesehener Dauergast des EZ-Pokals Außenseiter-Chancen aus. Aber es müsste beim Team um Trainer Thomas Burger einiges zusammenlaufen, wenn es für das Halbfinale reichen sollte. Als einziger Bezirksligist geht die HSG Owen/Lenningen an den Start. Doch die HSG befindet sich in der Liga unter den ersten Drei und hat wieder einmal nichts zu verlieren. Ein Messen mit einem Drittligisten gibt es für den in Esslingen gut bekannten Trainer Volker Pikard und das Team schließlich auch nicht alle Tage.