„Früher waren hier drei Mitarbeiter für die drei Maschinen zuständig. Heute ist es noch einer“, so Attila Etike, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Metabo in Nürtingen. Irgendwie kommt das den kirchlichen MitarbeiterInnen bekannt vor. Früher gab es für jede Kirchengemeinde einen Pfarrer. Heute muss dieser sich um meist mehr als drei Gemeinden kümmern. Also gibt es gewisse Parallelen zwischen Industrie und Pastoral. Rund 40 Pfarrer, Pastoral- und Gemeindereferenten und -referentinnen wurden vom Betriebsratsvorsitzenden Ulrich Büttner bei Metabo in Nürtingen begrüßt. Dekan Paul Magino erklärte den Grund für den Besuch: „Im Rahmen unseres pastoralen Entwicklungsprozesses ,Kirche am Ort - Kirche an vielen Orten gestalten’ sind wir auf der Suche nach anderen Lebensräumen und Lebenswirklichkeiten“.

Vor der Werksführung sorgte Mitarbeiter Uwe Hilsenbeck für einen herzhaften Lacher mit seinem Hinweis, man solle die Bauteile in der Produktion bitte liegen lassen. Lieber sollten die Besucher bis zum Ende der Führung warten und dann die fertigen Geräte mitnehmen. Hilsenbeck, Etike und Büttner führten die kirchlichen Mitarbeiter durch die Hallen von Metabo. Auffallend war, dass wenig Arbeiterinnen und Arbeiter zu sehen waren. Erst in der Montage pulsierte das Leben. Da sah man, dass jeder Handgriff an den „Butter-und-Brot-Maschinen“ sitzen muss. Begrüßt wurde die Kooperation mit der Behindertenförderung Linsenhofen.

Vorstandsvorsitzender der Metabo AG, Horst Gabrecht nahm sich Zeit, um die kirchlichen MitarbeiterInnen zu begrüßen. Er stellte die Bandbreite an Produkten von Metabo vor und erzählte vom Erfolg des Betriebs. Er spricht von den „Metabo-Werten“: Vertrauen, Dynamik, Mut und Leidenschaft. Die Begriffe kommen den kirchlichen MitarbeiterInnen bekannt vor. Vertrauen ist eine maßgebliche Haltung im kirchlichen Entwicklungsprozess. Vielleicht bräuchten auch die Kirchengemeinden und ihre Mitarbeiter eine Portion mehr Dynamik, Mut und Leidenschaft. Vom kollegialen Umgang und der guten Stimmung der Betriebsräte waren die Besucher angetan. Es war es ein inspirierender Nachmittag, der überraschende und unerwartete Parallelen ans Licht brachte.