Mit virtuosen Improvisationen begeistern Peter Bühr and his Flat Foot Stompers das Publikum. Foto: Stange/oh Quelle: Unbekannt

Peter Bühr and his Flat Foot Stompers nahmen die Tatsache, dass im Jahr 1917 die ersten Schallplattenaufnahmen des Jazz gemacht wurden zum Anlass, ein spezielles Programm zu diesem Jubiläum zusammenzustellen. Passend zum Motto des Konzerts begannen sie mit dem „Original Dixieland One Step“, jener Nummer der Original Dixieland Jass Band, welche als erste Aufnahme des Jazz gilt. Als Vorschau auf den Abend wurde in dieses Stück alles eingebaut, was die Flat Foot Stompers ausmacht: Eine unglaubliche Präzision im Zusammenspiel der Bläser und der Rhythmusgruppe, packende und bis ins letzte Detail ausgefeilte Arrangements, virtuose Improvisationen und eine nicht nachlassende Intensität, mit der die Musik vorgetragen wurde.

Die Arrangements und einige Kompositionen stammen von dem überragenden Lead-Trompeter Andy Lawrence, der bläserisch unterstützt wurde von Thomas Oehme mit seiner geschliffenen Posaune sowie von Peter Bühr mit seinem quirligen Klarinetten- und Saxophonspiel. Letzterer führte mit interessanten Informationen über die Stücke und Geschichtchen über ihre Komponisten und Interpreten durch das Programm.

Die klassische Rhythmus- und Harmoniegruppe wurde gebildet von Wolfram Grotz am Piano, Jörn Baehr an der Gitarre, Monika Haas am Bass und Will Lindfors am Schlagzeug. Die vier Musiker sorgten für ein sattes, swingendes Fundament, auf dem sich die Bläser erst richtig entfalten konnten. Alle vier zeigten auch beachtliches improvisatorisches Können in ihren Soli.

Das Repertoire der Flat Foot Stompers beschränkte sich nicht auf die Jazzaufnahmen der ersten Jahre. Mit typischen Swingstücken wie „Seven Come Eleven“, in dem Jörn Baehr gekonnt an die Soli des legendären Gitarristen Charlie Christian anknüpfte, wurde die Brücke zu späteren Jazzstücken geschlagen. Die jüngsten Stücke stammen aus der Feder von Andy Lawrence und entstanden alle nach 2010. Mit „Soprano Strut“ schrieb er ein Stück für Peter Bührs Sopransaxophon mit packendem Shuffle-Rhythmus und zündenden Riffs. In „Here we go again“ wurde die Rhythmusgruppe suspendiert, während die Bläser ein fugenartiges Intermezzo einlegten, gefolgt von einem explosiven Coda. „The Chicken Hunter“ schließlich gab Will Lindfors die Gelegenheit in einem fulminanten Schlagzeugsolo, seine Fähigkeiten als Drummer zu demonstrieren.