Gabi Drach lobt die Nahversorgung, kritisiert aber die Bauplanung. Quelle: Unbekannt

Auf den ersten Blick scheint es um die Nahversorgung in Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und der Neckarhalde nicht so gut bestellt zu sein. Schaut man sich aber genauer um, entdeckt man, dass das Stadtteil-Kleeblatt einige Geschäfte und Marktstände zu bieten hat. So hat EZ-Mitarbeiterin Gerlinde Ehehalt auf die Frage, wie zufrieden die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Nahversorgung sind, durchweg positive Antworten erhalten. Zudem schwärmen viele vom Leben in der luftigen Höhe über der Stadt. Kritik gab es nur an der Verkehrssituation und der Bebauungspraxis.

Simone Hausmann (42), Bankkauffrau: Ich fühle mich sehr wohl hier und vermisse nichts. Ich bin in Krummenacker aufgewachsen und wohne nun in Sulzgries. Hier braucht man kein Auto, hat alles vor Ort - Bäcker, Metzger, einen Einkaufsladen, Kindergarten, Schule und den Sportverein.

Ilona Grau (66), Rentnerin: Im Grunde haben wir hier alles, was man zum täglichen Leben braucht - Metzger, Bäcker, Lebensmittelmarkt und ein Zeitschriftengeschäft. Das Sortiment im Lebensmittelladen in Sulzgries ist zwar etwas begrenzt, doch für größere Einkäufe fährt man sowieso weg. Die Geschäfte vor Ort sollte man unbedingt unterstützen, damit sie nicht schließen wie vielerorts. Schade ist allerdings, dass der Metzger über Mittag zu macht.

Herbert Guth (74), Pensionär: Wir vermissen nichts und fühlen uns sehr wohl. Vor 40 Jahren sind wir hierher gezogen, damals war Sulzgries noch viel ländlicher. Nun werden die Stadtteile immer dichter bebaut. Wo früher Einfamilienhäuser mit großen Gärten standen, entstehen heute Sechsfamlienhäuser. Dadurch bekommen wir immer mehr Autos, Schmutz und Lärm.

Katharina Schick (37), Lehrerin: Wir sind sehr zufrieden. Beim Bonusmarkt bekommt man fast alles. Für spezielle Sachen fahren wir in die Stadt. Ansonsten sind wir hier gut versorgt. Auch die Kinderbetreuung ist optimal.

Angelika Kütük (53), Bürokauffrau: Die Versorgung ist super, was fehlt sind allerdings Drogerieartikel. Doch wir sind alle sehr dankbar, einen Lebensmittelladen wie den Bonus mit breitem Sortiment zu haben. Schön wäre auch ein Café als Treffpunkt, wo man sonntags Kaffee und Kuchen genießen könnte. Vor allem ältere Leute, die nicht mehr so mobil sind, vermissen ein solches Angebot.

Otto Fischer (83), Rentner: Was ich vermisse, wird es hier nie haben. Ich komme aus dem Stuttgarter Westen, lebe aber seit 50 Jahren in der Krummenackerstraße und habe meine Familie mit Kindern und Enkeln hier in Sulzgries. Die Nahversorgung ist gut, außerdem bin ich mobil, falls ich einmal etwas mit dem Auto besorgen muss. Wichtig wäre mir, dass die Stadt endlich Geld investiert und etwas gegen die Verkehrsbelästigung in der Krummenackerstraße unternimmt.

Gabi Drach (56), Industriekauffrau: Die Lage und die Einkaufsmöglichkeiten sind gut. Der Bonusmarkt hat sein Produktsortiment optimal an die Wünsche der Kunden angepasst. Das Verkehrskonzept und die Neuausweisung von Baugebieten lassen allerdings zu wünschen übrig. Auf den Umweltschutz wird viel zu wenig Rücksicht genommen, da stets der Profit im Vordergrund steht. Ich wünsche mir einerseits eine moderatere Planung bei neuen Baugebieten und andererseits eine konsequentere Überprüfung der Zonen mit absolutem Halteverbot. Dort wird trotzdem dauernd geparkt, sodass beispielsweise Mütter mit Kinderwagen auf die Straße ausweichen müssen.

Christa Franke (70), Rentnerin: In Sulzgries fühlen wir uns wohl, die Luft ist gut, die Leute angenehm. Auch die Einkaufssituation ist gut. Man bekommt alles, was man für das tägliche Leben braucht. Vor allem das Angebot am „Ständle“ nutzen wir sehr gern.

Andreas Stock (58), Autoaufbereiter: Ich lebe seit 16 Jahren in Rüdern und vermisse nichts. Wir haben Bäcker, Metzger, den Bonus, einen Schreibwarenladen und sogar zwei Lokale in Sulzgries. Vor allem wohnen hier viele nette Leute. Die Hilfsbereitschaft unter den Bürgern und das harmonische Miteinander sind sehr groß.

Edwin Niessner (76), Rentner: In der Kornhalde fühle ich mich seit 75 Jahren sehr wohl. Wir haben gute Einkaufsmöglichkeiten mit Bäcker, Metzger, einem Lebensmittelladen. Alles ist vor Ort, Kirche, Schule, Kindergärten, Altersheim, Friedhof, Bank. Für alle Generationen ist gesorgt. In zehn Sekunden ist man auf dem freien Feld und in der Natur, hat viele Freizeitmöglichkeiten in den Sportvereinen, beim Tennis. Ich lebe sehr gern hier, auch weil ich viele Freunde in diesem Stadtteil habe.

Inge (85) und Elmar Grünewald (80), Rentner aus Sulzgries: Wir leben am steilsten Teil der Krummenackerstraße und fahren mit dem Auto zum Einkaufen ins Zentrum von Sulzgries. Das funktioniert gut und wir sind mit dem Nahversorgungsangebot zufrieden. Für Leute, die nicht per Auto kommen, wäre es besser, wenn der Bus mehr Haltestellen bekäme und häufiger verkehren würde.

Annegret Baus (54), kaufmännische Angestellte: Ich habe immer im Stadtteil gewohnt. Bis heute gefällt mir alles sehr gut. Man ist relativ schnell in der Stadt und lebt trotzdem in ländlicher Umgebung. Die Mischung ist super. In den Läden bekommt man alles - außer Drogerieartikel. Wir haben ein lebhaftes Vereinsleben und sehr aktive Kirchengemeinden.

Inge Flessa-Glauner (79), Rentnerin: Es ist ein guter Platz zum Leben. Seit 1987 wohne ich in Sulzgries und genieße das harmonische Zusammenleben. Mit dem Auto kann man hier alles gut erreichen. Das Lebensmittelangebot ist gut, ich besorge alles vor Ort, da mittlerweile in der Innenstadt viele Geschäfte geschlossen haben und es viel zu viele Tattoo-Läden gibt. Auch das Freizeit- und Sportangebot kann ich nur loben.

Beate Leis (49), Arzthelferin: Ich bin in Sulzgries aufgewachsen und finde es schön, wie sich alles entwickelt hat. Man braucht nicht wegfahren, sondern hat auch hier tolle Einkaufsmöglichkeiten. Die Angestellten in den Läden sind sehr freundlich, das ist auch nicht selbstverständlich. Den Zuzug von neuen Bürgern empfinde ich als etwas Positives. Das Zusammenleben ist gut, vor allem die Gemeinschaft zwischen den Kirchen und den Konfessionen ist sehr schön.