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Von Hannes Kern

Das muss man den Judokämpfern des KSV Esslingen lassen: Sie stehen für Kontinuität und Zuverlässigkeit. Zum zehnten Mal in Folge haben die KSV-Männer das Finale der besten Vier um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft erreicht. Nach dem 11:3-Sieg im Viertelfinal-Hinkampf bei SUA Witten vor einer Woche fegten die Esslinger die Wittener im Rückkampf in der KSV-Arena mit 9:5 von der Matte. Beim Finale am 4. November starten die Esslinger einen erneuten Anlauf auf den Meistertitel.
KSV-Teamchef Carsten Finkbeiner strahlte nach dem erneuten Finaleinzug bis zu den Ohren und ließ die vergangenen Jahre kurz Revue passieren: „Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass wir so eine Ära hinlegen werden, hätte ich es nicht für möglich gehalten.“ Was dem KSV nach fünf Vizemeisterschaften und vier dritten Plätzen bei der Endrunde noch fehlt, ist der deutsche Meistertitel. „Klar, das wäre das i-Tüpfelchen“, sagte Finkbeiner, „wir bleiben dran und versuchen es immer wieder.“ Allerdings werden die Konkurrenten Hamburger JT und TSV Abensberg beim Finale am 4. November nur schwer zu besiegen sein.
Es spricht jedoch für die Zähigkeit der Esslinger, dass sie sich nach dem Bau der KSV-Arena im Jahr 2004 Schritt für Schritt nach oben gearbeitet haben. „Wir haben uns kontinuierlich verstärkt und sind beharrlich dran geblieben“, sagte Finkbeiner.
Nach dem 11:3-Sieg in Witten war der Rückkampf in Esslingen nur noch „ein Schaulaufen“, wie es Finkbeiner ausdrückte. Der KSV-Teamchef konnte es sich erlauben, Athleten einzusetzen, die selten zum Einsatz kommen. Nach dem fünften Kampf führte der KSV bereits mit 4:1 und war damit in der Addition beider Aufeinandertreffen von den Gästen nicht mehr einzuholen. Maximilian Schubert (bis 90 Kilogramm) und Varlam Liparteliani (plus 100 Kilogramm) legten mit Siegen über Florian Kosch und Pierre Borkowski den Grundstein. Felix Korthals (bis 100 Kilogramm) unterlag Björn Hangebrauck in der Verlängerung, doch René Schneider (bis 73 Kilogramm) erhöhte mit einem Sieg über Tim Malewany auf 3:1 für Esslingen. Franciso Garrigos (bis 60 Kilogramm) machte mit dem Sieg über Moritz Plafky den Finaleinzug mit dem vierten Esslinger Punkt frühzeitig klar. Boris Trupka (bis 66 Kilogramm) unterlag Nicki Graczyk, und Niklas Ebert (bis 81 Kilogramm) sorgte mit seinem Erfolg über Stefan Oldenburg für den 5:2-Pausenstand.
Andreas Kurz (bis 90 Kilogramm) musste sich im zweiten Abschnitt Felix Pachlin geschlagen geben. Doch dann sorgte KSV-Kämpfer Adrian Kulisch, normalerweise in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm unterwegs, mit einem vorzeitigen Sieg über Wittens Schwergewichtler Manuel Neumann für Beifallsstürme in der KSV-Arena und für die 6:3-Führung für Esslingen. Liparteliani, Schneider und Garrigos siegten klar und erhöhten auf 9:3. Trupka gegen Plafky und Felix Kurz gegen Oldenburg verloren ihre Kämpfe, am Ende siegte der KSV mit 9:5.