Felix Korthals (unten) unterliegt Andreas Benkert per Ippon. Foto: Rudel - Rudel

Der KSV Esslingen kommt in der Judo-Bundesliga gegen Austeiger JSV Speyer nicht über ein 7:7 hinaus.

EsslingenDie Bundesliga-Judoka des KSV Esslingen sind beim 7:7 gegen Aufsteiger JSV Speyer gerade noch mit einem blauen Auge davon gekommen. „Auch wenn der Gegner gleich mit drei Ausländern aufläuft – einen Aufsteiger müssen wir schlagen“, ärgerte sich KSV-Teamchef Carsten Finkbeiner. Vor allem um das selbst gesteckte Saisonziel zu erreichen: „Wir wollen deutscher Meister werden, oder halt wieder Vizemeister, da müssen aber alle jederzeit ihr Niveau abrufen“, monierte Finkbeiner.

Aufgrund des veränderten Bundesligamodus’ zum Anfang der Saison qualifizieren sich nur noch die besten zwei Klubs der Südstaffel für die Endrunde – als gesetzt gilt Rekordmeister TSV Abendsberg, neben den Esslingern sind Großhadern und Leipzig im Rennen um den vakanten Platz. „Wir sind nach wie vor oben mit dabei. Aber wir können uns keinen Ausrutscher mehr erlauben, um den ersten oder zweiten Platz in der Südstaffel zu erreichen“, forderte Finkbeiner. Damit geht es schon im nächsten Kampf ans Eingemachte: Da treten die Esslinger bei Mitfavorit Leipzig an: „Und da wird es dann richtig zur Sache gehen.“

Gegen Speyer lag der KSV nach dem ersten Durchgang überraschend deutlich mit 2:5 hinten. Für die Esslinger Punkte sorgten Boris Trupka (bis 66 Kilogramm), der Leon Stepper nach knapp 40 Sekunden per Ippon besiegte, und René Schneider (bis 73 Kilogramm) gegen das deutsche Nachwuchstalent Michel Adam. Niklas Ebert (bis 81 Kilogramm, gegen Andrea Regis) verlor ebenso wie Felix Korthals (bis 100 Kilogramm, gegen Andreas Benkert), Sven Heinle (über 100 Kilogramm, gegen Onise Bughadze) und Fabian Hässner (bis 60 Kilogramm, gegen Irakli Kupatadze). „Wir sind mit drei von vier erlaubten Ausländern im ersten Durchgang volles Risiko gegangen“, sagte Speyers Teamchef Michael Görgen-Sprau, „wir wollten den KSV früh unter Druck setzen und das ist voll aufgegangen.“

Im zweiten Durchgang verlor KSV-Judoka Felix Kurz gegen Speyers Andrea Regis (bis 81 Kilogramm) und der Aufsteiger lag sogar mit 6:2 vorne. In der Folge verkürzten Maximilian Schubert (bis 100 Kilogramm, gegen Andreas Benkert), Boris Trupka (bis 66 Kilogramm, gegen Julian Richter) und Sandro Makatsaria (über 100 Kilogramm, gegen Ryan Antipow) für die Esslinger auf 5:6. In der Klasse bis 90 Kilogramm unterlag Esslingens Niklas Ebert per Ippon Franz Haettich – 7:5 für Speyer.

Die Kohlen aus dem Feuer holten letztlich René Schneider (bis 73 Kilogramm, gegen Michel Adam) und Garik Harutyunan (bis 60 Kilo, gegen Tobias Teucke). „Heute haben nicht alle ihre Leistung gebracht, deswegen haben wir einen Punkt unnötig hergeschenkt“, resümierte Finkbeiner. Sein Gegenüber war dementsprechend aus dem Häuschen: „Der KSV war haushoher Favorit und für uns als Aufsteiger ist sowieso jeder Punkt eine Sensation. Aber jetzt unterschätzt uns vermutlich niemand mehr in der Liga.“