VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser (rechts) präsentiert in dem Griechen Anastasios Donis den zweiten Zugang. Foto: VfB Stuttgart - VfB Stuttgart

Von Sigor Paesler

Stuttgart – Aufsteiger VfB Stuttgart wird am Montag um 18 Uhr die Vorbereitung auf die Saison der Fußball-Bundesliga aufnehmen. Das ist Fakt. Ebenso wie die Tatsache, dass der 20-jährige Grieche Anastasios Donis als zweiter Neuzugang einen Vierjahresvertrag in Stuttgart unterschrieben hat. Von dem Neuen gibt es ein Foto, auf dem auch Jan Schindelmeiser bei einem seiner kurzen Zwischenaufenthalte im Clubheim zu sehen ist. Ansonsten ist der VfB-Sportvorstand viel auf Reisen. Der Kader muss dringend noch verstärkt werden. Und darüber gibt es wie immer wie in dieser Phase des Frühsommers viele Gerüchte.

Sergio Cordova etwa ist am Sonntag in Paris gesichtet worden. Der Venezolaner von Caracas FC, der kürzlich bei der U-20-WM in Südkorea vier Treffer inklusive das Tor des Turniers erzielt und das Finale erreicht hatte, ist schon seit ein paar Wochen beim VfB im Gespräch. Am Sonntag, so berichteten Medien in seiner Heimat, habe er sich auf den Weg nach Stuttgart gemacht. In der Landeshauptstadt kam er jedoch nicht an. Schon gar nicht absolvierte er einen Medizincheck oder unterschrieb einen Vertrag beim Bundesliga-Rückkehrer. Die VfB-Verantwortlichen wollten die Personalie freilich ebenso wenig kommentieren wie andere Namen. Warum sollten sie auch? Es kursieren so viele. Wohin Cordova reiste, ist nicht bekannt.

Bedarf in der Defensive

Auffällig ist, dass fast nur Offensivspieler mit dem VfB in Verbindung gebracht werden. Dabei besteht in der Defensive mehr Bedarf. Cordova ist Stürmer. Ebenso wie der Brasilianer Gabriel Barbosa von Inter Mailand. Der – falls er jemals auf Schindelmeisers Zettel stand – dürfte aber zu teuer sein. Steven Skrzybski ist bei Union Berlin unverkäuflich.

Der Belgier Orel Mangala, der neben Donis bislang einzige Zugang, ist ein Mittelfeldspieler. Und eher eine Verpflichtung für die Zukunft. Der in England geborene Donis, der zuletzt von Juventus Turin an OGC Nizza ausgeliehen war und drei Millionen Euro Ablöse kosten soll, „ist in der Offensive vielseitig einsetzbar“, wie Schindelmeiser erklärt. Stammposition des Jung-Nationalspielers (ein Länderspiel) ist vor allem im Sturmzentrum. Er soll aber wohl vor allem den noch lange verletzt fehlenden Flügelspieler Carlos Mané ersetzen. Griechenlands Nationaltrainer Michael Skibbe sieht darin jedenfalls kein Problem. „Er kann genauso über die Außenbahnen kommen“, sagte der frühere Bundesliga-Coach der „Bild“ und schwärmte vom Stuttgarter Zugang: „Er ist schnell, mit und ohne Ball. Er ist technisch stark und hat einen guten Torabschluss. Zudem kann er ein Spiel gut lesen.“

Vorne ist der VfB recht gut aufgestellt. Auch, nachdem Zweitliga-Toptorjäger Simon Terodde geblieben ist. Und obwohl Tobias Werner auf dem Sprung zum FC St. Pauli ist. In der Defensive sieht das ganz anders aus. Zwei bis drei gestandene Verteidiger muss Schindelmeiser noch verpflichten, denn hier haben in Timo Baumgartl und Emiliano Insua nur zwei Spieler im Kader uneingeschränktes Bundesliganiveau. Der Vertrag von Routinier Florian Klein (zuletzt bei Austria Wien im Gespräch) wurde nicht verlängert, Jean Zimmer ein Wechselkandidat, Benjamin Pavard in Nizza im Gespräch.

Schindelmeiser steht unter Zugzwang. Zum Vergleich: Mitaufsteiger Hannover 96 ist vergangene Woche mit vier erfahrenen Neuen in die Vorbereitung gestartet. Wenn der VfB der Saison 2017/2018 am Montag vor vielen erwartungsvollen Fans zum ersten Aufgalopp erscheint, werden lediglich die jungen Donis und Mangala im neuen Trikot präsentiert.

Trainingsauftakt

Der Montag beginnt für die VfB-Profis mit Leistungstests. Ab 18 Uhr werden sie im Robert-Schlienz-Stadion ein öffentliches Auftakttraining bestreiten. Das Gelände ist ab 17.30 Uhr geöffnet, ebenso wie der Kiosk. Der Eintritt ist frei. Im Rahmen des Trainings wird das neue Auswärtstrikot präsentiert, Stadionsprecher Holger Laser wird Interviews mit Spielern und Trainer Hannes Wolf führen.