Benjamin Pavard (rechts) vom VfB wird bald wieder in der Verteidigung gefordert sein - wie hier gegen Schalke. Foto: Archivbild: dpa

Von Sigor Paesler

Stuttgart – Nach drei Spieltagen eine Zwischenbilanz zu ziehen, ist zu früh. Aber man hat schon einen ersten Eindruck gewonnen, wie man sich in der neuen Umgebung zurechtfindet. Beim VfB Stuttgart lautet die Erkenntnis nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga: Die Erlebnisse entsprechen bisher so ziemlich den Erwartungen. Oder wie es Trainer Hannes Wolf nach den Niederlagen in Berlin und Gelsenkirchen sowie dem Sieg gegen den FSV Mainz 05 ausdrückt: „Wir haben in allen drei Spielen gesehen, dass wir mithalten können, dass wir in der Bundesliga gewinnen können, dass wir an unser Limit kommen.“

Der VfB kann Bundesliga, trotzdem wird es schwer, sich durchzusetzen. Am Freitag (15.30 Uhr) kommt der VfL Wolfsburg. Gerne würden die Stuttgarter ihre Serie fortsetzen und im Jahr 2017 im eigenen Stadion ungeschlagen bleiben. Dazu aber muss die Mannschaft wieder ans Limit gehen, wie Wolf betont. Und sie muss weniger Fehler machen als zuletzt. Denn auch die nicht unerwartete Erkenntnis, dass diese in der Bundesliga schneller bestraft werden als noch in der 2. Bundesliga, hat sich für die Schwaben bestätigt. Wobei Wolf gerade als Folgerung aus dem 1:3 am vergangenen Sonntag auf Schalke unterscheidet zwischen Fehlern, „die passieren, die man machen darf“ und denen, „die einen killen“. Beides war dabei. Der Auftritt in Gelsenkirchen ist analysiert und die Stuttgarter Spieler sind laut Wolf begierig, sich zu verbessern. Dass sie Offensivpotenzial haben, wissen sie ohnehin.

Natürlich ärgert sich Wolf über die Niederlagen und auch über die Tatsache, dass die Mannschaft die Spiele nicht hätte verlieren müssen. „Aber es wäre schlimmer, wenn wir jetzt sagen müssten: Wir hatten keine Chance.“

Badstuber fällt weiter aus

Die Partie gegen Wolfsburg ist der Auftakt der ersten Englischen Woche der Saison. Am Dienstag geht es nach Mönchengladbach, am Samstag darauf kommt der FC Augsburg. Die zu erwartende Belastung ist ein Grund mehr, dass sich der Trainer gut überlegt, wie er mit den angeschlagenen Spielern umgeht. Die Adduktorenverletzung von Verteidiger Holger Badstuber ist doch etwas hartnäckiger als erwartet. „Es ist nicht dramatisch, aber er spielt nur, wenn er ganz gesund ist“, betont Wolf und will die Gefahr von Folgeverletzungen minimieren. Auch für Stürmer Daniel Ginczek und sein Ödem im Knie gilt: kein Risiko – und damit auch: kein Einsatz morgen.

Zudem wird Orel Mangala wegen einer Prellung ausfallen, für ihn könnte im defensiven Mittelfeld Santiago Ascacibar sein Startelf-Debüt für den VfB geben.

Die Wolfsburger schmerzt vor allem das Fehlen von Mario Gomez, der wegen eines Bänderanrisses mehrere Wochen ausfallen wird. Ein anderer Ex-Stuttgarter ist jedoch top-fit: Daniel Didavi hat die bislang einzigen beiden Wolfsburger Saisontore erzielt. „Er hat eine hohe Qualität mit seinem linken Fuß, wir müssen seine Schüsse blocken und die Pässe auf ihn verhindern“, erklärt Wolf. Auf Stuttgarter Seite ist es für den von den Wolfsburgern ausgeliehenen Josip Brekalo ein besonderes Spiel. Wolf erwartet von dem Außenspieler noch mehr Torgefahr, ist insgesamt aber voll des Lobes: „In dieser Saison haben noch nicht viele aus dem 98er-Jahrgang drei Mal von Beginn an gespielt.“