Tanguy Coulibaly: der Wirbler auf dem Flügel
Der Tangi, wie ihn die Kollegen beim VfB rufen, hat am Sonntag und Montag einen letzten Abstecher in seine Heimat Frankreich gemacht. In Paris, wo der 18-Jährige mit seiner Mutter und fünf Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, hat Tanguy Coulibaly die Abschlussprüfung für sein Baccalauréat, das französische Abitur, absolviert – und letztlich bestanden. Dass die schulische Ausbildung stimmt, war der Mutter wichtig.
Inzwischen ist der technisch versierte Linksfuß aus der U 19 von Paris Saint-Germain („An ihm waren auch deutsche Erstligisten interessiert“, sagt Mislintat) wieder zurück in St. Gallen, wo unter dem Trainer Tim Walter die Kommandos auf dem Platz ausschließlich auf Deutsch gegeben werden. „Tanguy ist ein sehr interessierter Junge, der schnellstmöglich Deutsch lernen will“, sagt der Teambetreuer und 84er-Meisterstürmer Peter Reichert, der die französischsprachigen Spieler beim VfB betreut. Zudem hilft der Belgier Orel Mangala als Übersetzer aus.
Als offensiver Flügelspieler für die linke Seite geholt, soll Coulibaly mit seiner Technik auch im Eins-gegen-eins für Wirbel sorgen. Abzuwarten bleibt, wie der Franzose mit Wurzeln an der Elfenbeinküste, der zweite Ivorer beim VfB seit der Zeit des Linksverteidigers Artur Boka, mit der rauen Gangart der Verteidiger in der zweiten Liga zurechtkommt. Daher gilt gerade für Coulibaly das Motto des Sportdirektors Mislintat: „Die Jungen haben keinen Druck. Je schneller sie sich in den Vordergrund spielen, desto besser.“ Quelle: Unbekannt

Die jungen Neuzugänge wollen den Platzhirschen beim VfB Stuttgart Druck machen.

StuttgartWeil der Nachschub aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum nicht ausreicht, um die Nachfrage des Profiteams an Talenten zu bedienen, hat der VfB Stuttgart auch in dieser Transferperiode junge Spieler von fremden Clubs verpflichtet. So ist neben den Eigengewächsen Luca Mack und David Grözinger im Trainingslager des Fußball-Zweitligisten das Quartett bestehend aus dem Franzosen Tungay Coulibaly (18), dem Argentinier Mateo Klimowicz (19), dem Österreicher Sasa Kalajdzic (22) und dem beim FC Bayern München groß gewordenen Maxime Awoudja (21), dessen Eltern aus Togo stammen, mit viel Elan bei der Sache.„Wir trauen allen vier zu, für den VfB einmal eine Rolle als Stammkraft zu spielen“, sagt der Sportdirektor Sven Mislintat. „Doch sie sind aktuell die Herausforderer, sie sind jung – und sie sollen lernen.“ Schließlich gelte es, so Mislintat, „aus den Fehlern der Vorsaison zu lernen“. Damals war den jungen Talenten, allen voran dem spanischen Zehn-Millionen-Euro-Transfer Pablo Maffeo, aber auch Borna Sosa und Nicolas Gonzalez gleich eine Hauptrolle zugedacht. Das ging kolossal schief. Wie ticken die neuen Youngster?