Abstiegskampf pur: Remshaldens Kenneth Eckstein hält Deizisaus Kreisläufer Simon Kosak auf. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Deizisau - Die Ernüchterung war bei den Handballern des TSV Deizisau groß: Sie haben im Kellerduell der Baden-Württemberg Oberliga eine aussichtsreiche Drei-Tore-Führung verspielt und gegen den SV Remshalden mit 27:31 (15:13) verloren. Das Team steckt spätestens jetzt mitten im Abstiegskampf.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Die Deizisauer zeigten in der Abwehr eklatante Schwächen. Nachdem sich die Defensive nach etwa zehn Minuten gefangen hatte, war der Verbund ab der 40. Minute löchrig wie Schweizer Käse. Es schien Remshalden kaum Mühe zu bereiten, Felix Holczer und Kenneth Eckstein am Kreis freizuspielen. „Bis dahin war ich zufrieden. 13 Gegentore in einer Hälfte sind in Ordnung. Nach dem 20:17 haben wir aber völlig den Kopf verloren und die Fehler häuften sich. Vor allem in der Abwehr“, bemängelte Deizisaus Trainer Daniel Mayr. Es war das erste Heimspiel unter seiner Regie, nachdem er Anfang des Jahres von Interimscoach Veit Wager übernommen hatte. Auch das Umstellen auf eine 5-1-Deckung brachte nicht den erhofften Erfolg. „Jeder hatte seine Aussetzer und so haben wir fünf bis sechs Tore mehr als nötig bekommen“, bedauerte Mayr.

Das Fehlen von Abwehrspezialist Marcel Killat (Knieverletzung) und Kapitän Dennis Prinz (krank) war deutlich zu spüren, darf aber nicht als Ausrede gelten. Die Deizisauer haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass sie - auch dezimiert - in der Liga überzeugen können. In Plochingen waren sie ohne die Routiniers Marco Neusser und Patrick Kleefeld angetreten und hatten sich überraschend mit 30:29 durchgesetzt. Auch gegen den TV Willstätt zeigte das Team beim 30:30, was in ihm steckt. Gegen Remshalden brachen sie aber ein. „Wir schaffen es noch nicht, unsere Leistung über 60 Minuten abzurufen“, haderte Deizisaus Co-Trainer Boris Rehn.

Im ersten Durchgang zeigten die Deizisauer noch den nötigen Willen. Doch dieser ließ nach, und gegen Mitte der zweiten Hälfte fehlte es durchweg an der richtigen Körpersprache. Ein Aufbäumen blieb aus, das Team ergab sich am Ende regelrecht und wurde mit einer Vier-Tore-Niederlage bestraft. „Das ist der Vorwurf, den man der Mannschaft machen kann. Sie hätte sich zu Hause nicht so früh geschlagen geben dürfen“, betonte Mayr.

So dringend hätten die Deizisauer an diesem Tag einen Leader gebraucht. Es gab aber keinen im jungen Team, der das Ruder in die Hand nahm, die Mitspieler nach vorne peitschte oder nach einer misslungenen Aktion aufbaute. Das war stattdessen beim Gegner zu beobachten, der zudem von lautstarken Fans unterstützt wurde.

„Wir stecken voll im Abstiegskampf. Aber wir werden alles reinstecken, was wir haben“, betonte Mayr.

statistik

TSV Deizisau: Prauß, Illii, Juhnke; Kaunz (1), Kosak (3), Kohl (3), Taxis (1/1), Schmid-Ungerer (2), Kenner (1), Nicola Rascher (4), Neusser (1), Kleefeld (11/4), Kugler.

SV Remshalden: Klemm, Mühleisen; Eckstein (6), Klein (4), Ruge (3), Schwarz (1), Holczer (4), Gries, Schweikhardt, Niklas Pesch, Marian Rascher (6/5), Hartenstein (3), Moritz Pesch (3), Knück (1).

Schiedsrichter: Baustert / von Briel (Zähringen).

Zuschauer: 300.

Zeitstrafen: 12:10 - drei Mal zwei Minuten für Kugler (Deizisau), ein Mal zwei Minuten für Kosak, Schmid-Ungerer, Juhnke (Deizisau), Eckstein, Holczer, Marian Rascher, Hartenstein, Moritz Pesch (Remshalden).

Rote Karte: Kugler (wiederholtes Foulspiel) / - .

Beste Spieler: Kleefeld, Kosak / Eckstein, Holczer.