Baden-Württemberg Oberliga wir kommen: Das Team des TV Nellingen II. Foto: Rudel - Rudel

Luisa Scherer nach Buxtehude

OstfildernWährend der letzten zwei Spielminuten gab es Standing Ovations, die Trommler trommelten, was die Arme noch hergaben – und dann kam der Konfettiregen. Meistens stehen die Handballerinnen des TV Nellingen II im Schatten des (Noch)-Bundesliga-Teams des Vereins. Nicht so an diesem Abend: Durch einen 24:18 (10:7)-Sieg gegen die TG Biberach feierten die Nellingerinnen vorzeitig die Meisterschaft in der Württembergliga und den Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga.

Dass die Zukunft durch den Rückzug des Nellinger Bundesligateams einige Unsicherheiten bringt, war an diesem Abend völlig egal. „Wir haben uns das einfach verdient“, jubelte Kapitänin Sofia Geiß und kündigte an: „Jetzt lassen wir uns Pizza kommen und dann feiern wir in Stuttgart die ganze Nacht.“ Trainerin Veronika Goldammer war einfach nur stolz. „Ich wusste immer, was das Team kann. Es ist einfach toll“, sagte sie. „Viele haben gedacht, die Spielerinnen seien zu jung und zu unerfahren. Aber es war gerade diese Dynamik, die uns durch die Saison getragen hat und durch die wir den Aufstieg letztendlich verdient haben.“ Dass das Spiel gegen Biberach nicht zu den besten der Saison gehört – geschenkt. Nach dem Motto „am Anfang klappt fast nichts, am Ende fast alles“ taten sich die Nellingerinnen lange vor allem im Abschluss schwer und zogen erst kurz vor der Pause von 7:7 auf 10:7 davon.

Gedanken an die Zukunft klammerte auch Goldammer am Wochenende aus. Sie hat die schwere Aufgabe, gemeinsam mit der Vereinsführungen für die kommende Saison nun zwei Teams zusammenzustellen, die nur eine Liga auseinander antreten: Das bisherige Bundesliga-Team – allerdings komplett neu formiert – in der 3. Liga, das zweite Team nach dem Aufstieg in der Baden-Württemberg Oberliga. „Ich sehe das nicht als Nachteil. Wir haben einen großen Fundus an Spielerinnen, der Konkurrenzkampf wird dadurch größer“, meinte TVN-Geschäftsführer Bernd Aichele.

So werden einige der Spielerinnen, die da ausgelassen feierten, gleich zwei Spielklassen klettern. Talent Luisa Scherer schafft sogar den Sprung vier Ligen nach oben: Die 17-Jährige wechselt zum Buxtehuder SV in die Bundesliga. Als Zugang steht bislang die 21-jährige Linkshänderin Milana Vlahovic fest, die nach drei Jahren von der SG BBM Bietigheim fest.

Während sich die Spielerinnen herzten und Glückwünsche entgegennahmen, wurde Funktionär Aichele kurz nachdenklich. „So nah liegen Freud und Leid in diesem Verein beieinander“, sagt er. Und feierte dann mit.

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