Ralf Rascher Quelle: Unbekannt

Trainer Ralf Rascher gibt sein Debüt

OstfildernVor zwei Jahren Porsche-Arena in Stuttgart mit einem Zuschauer-Rekord im deutschen Frauenhandball (6157 Zuschauer), diesmal Paul-Horn-Arena in Tübingen. Am Mittwoch (20 Uhr) steigt wieder ein weihnachtliches Bundesliga-Derby zwischen der TuS Metzingen und dem TV Nellingen vor außergewöhnlicher Kulisse. Für Nellingens Trainer Ralf Rascher ist es zudem sein Debüt an der Seitenlinie der Hornets.

Die ersten Wochen mit Rascher: Vor drei Wochen hat Rascher als Nachfolger von Carsten Schmidmeister bis zum Saisonende übernommen – durch die EM-Pause hatte er eine ungewöhnlich lange Vorbereitungszeit auf das erste Spiel unter seiner Regie. „Wir haben sehr viel und hart gearbeitet“, erklärt Rascher. „Ich bin begeistert, wie die Spielerinnen beißen und mitziehen.“ Anfangs lag der Schwerpunkt auf der Athletik, zuletzt auf der Taktik – wie in einer kleinen Saisonvorbereitung. Vor allem auf die Abwehr und das Umschaltspiel hat Rascher den Fokus gelegt.

Die Nationalspielerinnen: „Sie hatte nur eine kurze Pause und man hat gemerkt, dass sie platt ist. Aber jetzt hat sie gut reingefunden“, sagt Rascher über Sarka Marcikova, die mit Tschechien bei der EM in Frankreich dabei war und ohne Sieg ausschied. Raschers Metzinger Kollege André Fuhr musste gleich auf sechs Akteurinnen verzichten, darunter vier deutschen Nationalspielerinnen, die erst seit dem vergangenen Mittwoch wieder in Metzingen sind. „Wir müssen uns wieder zusammenfinden“, sagt Fuhr.

Das Derby: Bei der jüngsten Pressekonferenz der Metzingerinnen mit Fuhr sowie Nationalteam-Kapitänin Julia Behnke und Shenia Minevskaja war die Nachbereitung der EM, die die Deutschen auf Platz zehn abgeschlossen haben, mehr Thema als das bevorstehende Derby gegen Nellingen. Die Zeiten, in denen die Teams auf Augenhöhe spielten und sich vor allem auswärts oft die Punkte weggenommen haben, sind vorbei. Alle bisherigen vier Duelle im Oberhaus haben die Metzingerinnen gewonnen, der letzte TVN-Sieg (28:25) war im Zweitliga-Duell im November 2010. „Nellingen ist Außenseiter. Wir müssen die Favoritenrolle annehmen. Wir wissen auch, dass es sich aus der Außenseiterrolle häufig leichter spielen lässt“, sagt Fuhr. „Wir sind da gewarnt. Wir wissen, dass wir auf einen kämpferisch starken Gegner treffen. Aber wir brauchen die Punkte.“ Auch Rascher befasst sich nicht zu sehr mit dem Gegner. „Es gibt drei Teams in der Liga, die, wenn sie normal spielen, für die anderen kaum schlagbar sind – dazu gehört Metzingen“, erklärt er. Deshalb will er sich vor allem darauf konzentrieren, die Dinge möglichst gut umzusetzen, die zuletzt erarbeitet wurden – und die Atmosphäre in der Tübinger Arena genießen. Vor zwei Jahren in Stuttgart hat das geklappt: Beim 31:35 haben sich die Hornets sehr gut verkauft.

Für den Kampf gegen den Abstieg ist die Partie des Vorletzten nur drei Tage später (29. Dezember, 19.30 Uhr) in eigener Halle gegen den punktgleichen Tabellennachbarn (4:12) Bad Wildungen Vipers ohnehin von größerer Bedeutung.