Foto: Michael Bermel/Eibner-Pressefoto - Michael Bermel/Eibner-Pressefoto

Von Stefanie Gauch-Dörre

Neuhausen – Das Bedauern war beim Handball-Drittligisten TSV Neuhausen war groß, als Trainer Ralf Bader vor acht Wochen seinen Abschied zum ambitionierten Zweitligisten SG BBM Bietigheim nach der Saison bekannt gab. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen froh darüber sind, in Eckard Nothdurft einen Nachfolger gefunden zu haben, der viel Erfahrung mitbringt.

„Es war uns wichtig, jemanden zu finden, der die erfolgreiche Arbeit von Ralf weiterführen kann,“ betont Neuhausens Manager Bernd Locher. Der ehemalige Bundesligaspieler Nothdurft lief selbst jahrelang auf höchstem Niveau am Kreis auf – neben seinem Heimatklub VfL Pfullingen auch für den bergischen Traditionsklub VfL Gummersbach. In Pfullingen spielte er auch mit Neuhausens Co-Trainer Markus Locher zusammen.

Nach seinem Karriereende trainierte der 52-jährige Diplomsportlehrer unter anderem den VfL Pfullingen in der Bundesliga und sieben Jahre lang den HBW Balingen/Weilstetten II. „Er hat sehr viel mit Nachwuchsspielern gearbeitet. Und wir haben jemanden gesucht, der unsere jungen Spieler noch weiterbringen kann“, betont Bernd Locher, der vor einigen Jahren bei Nothdurft seine B-Lizenz gemacht hat.

Nothdurft arbeitet hauptberuflich als Studienleiter beim Württembergischen Landessportbund in Albstadt und ist für die Traineraus- und -Fortbildung zuständig. „Ich habe das Gefühl, dass es funktionieren kann“, begründet der A-Lizenztrainer die Entscheidung für Neuhausen. Er freue sich auf die Aufgabe, habe aber auch großen Respekt vor der Arbeit von Bader. „Das wird eine Herausforderung. Ich werde mich mit Ralf zusammensetzen, wo er noch weiteres Potenzial sieht. Was ich bisher gesehen habe, ist richtig guter Handball“, betont Nothdurft, der einst Bader in Pfullingen trainiert hat. Bader führte die Filder-Handballer in der vergangenen Spielzeit zurück in die 3. Liga und hat dem Team zu mehr Stabilität verholfen.

„Wir sind natürlich traurig, dass Ralf geht. Ich kenne Eckard Nothdurft zwar nur als gegnerischen Trainer. Aber wir freuen uns darauf, dass so ein Hochkarätiger zu uns kommt“, sagt Kapitän Hannes Grundler, der vor der Saison klar formuliert hatte: „Wir wollen zeigen, dass wir in die 3. Liga gehören.“ Da sind die MadDogs auf dem besten Wege. Sie stehen als Aufsteiger mit 19:13-Zählern auf Rang sechs, punktgleich mit dem Vierten HG Oftersheim/Schwetzingen. Sollten die Neuhausener eine ähnlich erfolgreiche Rückrunde spielen, wird der Klassenverbleib früh gesichert sein. Für die MadDogs geht es am Samstag zur SG Köndringen/Teningen, die kurz vor den Abstiegsrängen auf Platz 13 steht. „Das wird für uns ein schwerer Auftakt nach der Winterpause. Ich hoffe, dass wir an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen können“, sagt Bernd Locher.

Der Kern des Teams bleibt in der kommenden Saison zusammen, ein paar Gespräche sind noch offen. Neuzugänge gibt es bisher keine. „Das Niveau ist sicher im oberen Drittel der 3. Liga einzuordnen. Das haben sich die Jungs erarbeitet“, lobt Nothdurft, der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat. „Es soll eine längerfristige Zusammenarbeit werden. Eckard hatte noch nicht sehr viele Vereine in seiner langjährigen Trainertätigkeit“, betont Bernd Locher.