Vom Spieler zum Spielertrainer: Moritz Eisele (mit Ball) hat beim TSV Köngen in der neuen Saison das Sagen. Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Jan Geißler

Köngen - Nach dem Aufstieg ist der Kern der Mannschaft von Handball-Landesligist TSV Köngen zusammengeblieben. Jedoch hat in Moritz Eisele ein neuer Trainer das Sagen. Und auch abseits des Feldes hat sich bei den Köngenern zur neuen Saison etwas getan.

Noch nicht ganz fünf Monate sind vergangen, seitdem die Köngener den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht haben. Herausragende 39:3 Punkte holte die Mannschaft in der vergangenen Saison, 19 Siegen standen lediglich ein Unentschieden und eine Niederlage gegenüber. Doch das ist Vergangenheit. Aus dem Bezirksligisten ist ein Landesligist geworden, die Anforderungen sind gestiegen. „Wir wollen uns dennoch in der Liga halten und uns langfristig etablieren“, sagt Spielertrainer Moritz Eisele, der von allen Köngenern die wohl größte Umstellung zu bewältigen hatte, selbstbewusst: Zu Beginn der Vorbereitung übernahm er das Traineramt von Meistercoach Peter Schmauk, der zum Bezirksligisten SG Lenningen gewechselt ist. „Das war und wird bestimmt eine Umstellung sein“, sagt Eisele über sein neues Amt, „aber mit Manuel Uttendorfer habe ich ja einen guten Co-Trainer auf der Bank sitzen.“

„Der Verein ist im Ort präsent“

Der Plan ist es, dass die beiden Trainer vor den Spielen gemeinsam einen Spielplan schmieden, den Eisele dann in seiner Funktion als Spielertrainer auf dem Feld versucht durchzusetzen, und Uttendorfer eben von der Seitenlinie. „Ich habe vor dieser Aufgabe durchaus Respekt und ich bin gespannt, wie das dann in den wichtigen Phasen der Saison funktioniert“, sagt Eisele. Dass es aber irgendwie funktionieren wird, daran hat der TSV-Trainer keine Zweifel.

Auch, weil die Köngener in der Vorbereitung „ein gutes Stück vorangekommen“ sind: „Grundsätzlich standen wir vor dem Problem, einige neue Spieler zu integrieren. Deshalb kann ich noch nicht genau abschätzen, wo wir stehen. Aber es dürfte schon passen“, sagt Eisele. In Lucas Walter und Sem Schade, der berufsbedingt zunächst noch fehlen wird, kamen zwei Spieler vom HC Wernau. Dazu gesellen sich die beiden A-Jugendlichen Lukas Brunngräber und Jonathan Schrag vom TSV Wolfschlugen sowie Torhüter Manuel Vogel, der zuletzt für die HSG Konstanz II aktiv war. „Im Kern sind wir zusammengeblieben, das ist wichtig“, betont Eisele, der in der anstehenden Saison auch den jungen Spielern des Kaders regelmäßig Spielzeit geben will: „Sicherlich wird dann auch mal der ein oder andere Punkt verloren gehen, aber das ist nicht so wild.“ Insgesamt geht Eisele trotz der jungen Mannschaft optimistisch in die Saison, weil er sich im Ernstfall auf den gestandenen Teil des Teams verlassen kann.

Ohnehin nimmt Eisele innerhalb des Vereins eine gewisse Euphorie wahr. Erst recht in Verbindung mit den Köngener Frauen, denen in der vergangenen Saison der Aufstieg in die Württembergliga gelungen war: „Man merkt, dass der ganze Verein im Ort präsent ist und sich die Leute für uns interessieren.“ Und die Handballer tun etwas dafür, damit dieser Zustand anhält. Neben den Verstärkungen für den Kader, die angesichts der neuen Liga getätigt werden mussten, werden inzwischen auch im Hintergrund die Strukturen modernisiert. „Wenn wir zum Beispiel den Aspekt Marketing herausgreifen: Da versuchen wir schon, den Stellenwert der TSV-Handballabteilung voranzubringen“, sagt Eisele. So ist beispielsweise ein einmaliges Event mit dem Titel „Schlag den Handballer“ geplant, bei dem andere Abteilungen des Vereins in verschiedenen Disziplinen gegen die Handballer antreten. „Wir versuchen einfach, die Euphorie positiv umzusetzen“, betont Eisele. Wohin dieses Vorhaben die Köngener in der anstehenden Landesliga-Saison führt, kann und möchte Eisele nicht sagen. Stattdessen versucht man beim Aufsteiger den Fokus nur auf sich selbst zu richten. Und auf das erste Saisonspiel. Dort geht es gegen die Spvgg Mössingen.

Kader

Tor: Manuel Vogel, Tim Nothdurft, Kai Martin.

Feld: Manuel Uttendorfer, Moritz Oberkersch, Frieder Gänzle, Lucas Walter, Luca Pupin, Ulf Lindner, Jonathan Schrag, Moritz Eisele, Christoph Müllerschön, Max Maier, Lukas Brunngräber, Julian Perwög, Sem Schade, Hannes Hagelmayer.