Erschwertes Durchkommen: So wie Nina Vollmer (Dritte von links) bissen sich die Wolfschlugenerinnen oft die Zähne an der SG-Abwehr aus. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Wolfschlugen - Die Handballerinnen des TSV Wolfschlugen haben in der Baden-Württemberg Oberliga einen kleinen Rückschlag einstecken müssen: Der bisherige Spitzenreiter unterlag dem bis dato Zweiten SG Kappelwindeck/Steinbach deutlich mit 19:26 (9:11) und tauschte in der Tabelle mit den Südbadenerinnen die Plätze.

Von Kerstin Dannath

„Es ist aber noch nichts verloren“, meinte Wolfschlugens Trainer Rouven Korreik mit Blick auf die Tabelle. Den dritten Platz belegt derzeit die TG 88 Pforzheim, die beim Vorletzten TuS Ottenheim mit einem 33:30 knapp an einer Blamage vorbeischrammte.

Pforzheim hat aber bei 21:7 Punkten erst 14 Spiele absolviert, während Wolfschlugen (22:8) und auch Kappelwindeck (24:6) bereits 15 Partien aufweisen. Meister und Vizemeister steigen direkt in die 3. Liga auf, der Dritte guckt in die Röhre. „Es sind noch 22 Punkte zu vergeben“, so Korreik zuversichtlich. Dass die SG Kappelwindeck/Steinbach dabei sein wird, davon ist der Wolfschlugener Coach aber überzeugt: „Die waren schon vor der Saison mein Meisterschaftsfavorit Nummer eins. Und heute haben sie gezeigt, dass sie aktuell das beste Team der Liga sind.“

Tatsächlich lief es bei Kappelwindeck in Wolfschlugen von Anfang an rund, während bei den Gastgeberinnen schon vor der Partie der Wurm drinsteckte: Kim Prengel (Knieverletzung) und Mara Seitzer (privat verhindert) mussten passen, und das Fehlen der beiden Top-Torjägerinnen machte sich schmerzlich bemerkbar. Das Korreik-Team baute im Angriff zu wenig Druck auf und hatte seine liebe Not mit der offensiven 3:2:1-Defensive der Gäste. Kappelwindeck zog auf 8:3 (14.) davon und Korreik zückte erstmals die Grüne Karte. Das brachte die Gäste zwar leicht aus dem Konzept. Wolfschlugen war beim 8:9 (24.) plötzlich wieder dran, schaffte es aber nicht, den Ausgleich zu erzielen. Mit einem Zwei-Tore-Rückstand ging es in die Kabinen. Nach dem Wechsel zog die SG über 14:10 (40.) auf 24:17 (56.) davon - die Partie war gelaufen. „Sicherlich haben uns zwei wichtige Spielerinnen gefehlt“, so Korreik, „aber eigentlich haben wir Leute, die in die Bresche springen sollten.“

Sein Gegenüber Arnold Manz - in Personalunion übrigens auch südbadischer Landestrainer - zeigte sich zufrieden: „Heute hat mein Team seine ganze Qualität gezeigt.“ Aber auch er glaubt nicht, dass eine Vorentscheidung in Sachen Titel gefallen ist: „Das wird eng an der Spitze.“

Wolfschlugen plant auf jeden Fall für die kommende Saison zweigleisig. „Wenn wir aufsteigen, sind sicher noch einige punktuelle Verstärkungen nötig“, meint Korreik. Ob er selbst weitermacht, ist noch nicht ganz klar. Der Verein sähe es gerne, dass Korreik als Coach bleibt und steht „seinen“ Frauen auch im Falle des Aufstiegs zur Seite. „Finanziell kriegen wir das hin. Das wäre eine tolle Sache“, bestätigte Wolfschlugens Abteilungschef Wolfgang Stoll.

statistik

TSV Wolfschlugen: Schmidt, Kraiser; Hiller (6), Vollmer (4/1), Frisck (3), Oeder (2), Massong (1), Baumgärtner (1), Andreas (1), Muckenfuß (1), Kelesiadou, Schrag, Karwaounopoulos.

SG Kappelwindeck/Steinbach: Federau; Aliu (5), Falk (4/4), Hodapp (3), Manz (3), Quist (2), Droll (2), Baier (2), Daul (2), Hildebrand (1), Gerspach (1), Elies (1).

Schiedsrichter: Blumenrode/Reick (TUS Rüppurr/SV Langensteinbach).

Zuschauer: 250.

Zeitstrafen: 6:8 Minuten - zwei Mal zwei Minuten für Daul (SG Kappelwindeck/Steinbach); je ein Mal zwei Minuten für Hiller, Muckenfuß, Vollmer (alle TSV Wolfschlugen), Manz, Gerspach (beide SG Kappelwindeck/Steinbach).

Beste Spieler: Hiller / Manz, Aliu.