Oh wie ist das schön: Die Wolfschlugener Frauen tanzen im Kreis und feiern den Aufstieg in die 3. Liga. Foto: Weißenbrunner - Weißenbrunner

Die Handball-Frauen des TSV Wolfschlugen spielen in der kommenden Saison auf jeden Fall in der 3. Liga – davor peilen sie aber noch die Meisterschaft in der Baden-Württemberg Oberliga an.

AllensbachIm zweiten Anlauf hat es geklappt: Nachdem die Handball-Frauen des TSV Wolfschlugen in der vergangenen Saison nur knapp am Aufstieg aus der Baden-Württemberg Oberliga in die 3. Liga vorbeigeschrammt waren, machte es das Team von Trainer Rouven Korreik nun besser und sicherte sich bereits einen Spieltag vor Ablauf der aktuellen Runde einen Platz in der dritthöchsten Liga des Landes. Beim bereits abgestiegenen Schlusslicht SV Allensbach II reichte den Wolfschlugenerinnen ein 29:24 (14:12)-Erfolg, um am Ende mindestens den zweiten Platz, der zum direkten Aufstieg berechtigt, zu belegen.

Entscheidet das Korreik-Team am kommenden Samstag das letzte Saisonspiel gegen die HSG Mannheim für sich, steigt Wolfschlugen sogar als Meister auf. „Den Meisterwimpel wollen wir auf jeden Fall“, kündigte Korreik, der einen Tag nach dem Spiel in Allensbach eine „ sehr sehr lange Nacht“ in den Knochen hatte, an. „Wir haben bis in die frühen Morgenstunden gefeiert“, krächzte auch Spielführerin Nina Vollmer in den Telefonhörer. Bereits auf dem Spielfeld in Allensbach brachen alle Dämme und die Spielerinnen legten mit Aufstiegsshirts, Sektflaschen und Meisterkronen einen Freudentanz aufs Parkett. „Da ist die ganze Anspannung von uns abgefallen“, erzählte Vollmer, die dafür gern in Kauf nimmt, dass „die Stimme komplett im Eimer ist“.

Am Anfang wackeln noch die Knie

Dabei hatten sich die Wolfschlugenerinnen beim Angstgegner Allensbach, wo sie noch nie etwas Zählbares mit nach Hause gebracht hatten, zunächst schwer getan. „Wir wussten, dass wir gewinnen müssen, insofern waren alle nervös“, sagte Vollmer. Mit zunehmendem Spielverlauf gewannen die TSV-Frauen aber an Souveränität. „Es war eine zähe Situation, das Team war am Anfang sehr zittrig“, bekannte Korreik. Dann kam die Routine aber zurück und spätestens nach dem Dreierpack von Stephanie Frick, die von 19:16 (43.) auf 22:16 (48.) erhöhte, war der große Druck weg. „Wir sind ruhig geblieben, haben uns in der Defensive gesteigert und dann unser gewohntes Tempospiel aufgezogen“, resümierte Vollmer, für die das der wesentliche Unterschied zur Vorsaison ist: „Wir haben uns nach Niederlagen selbst wieder hochgezogen. Wir sind routinierter und mental stärker geworden.“ Auch Chefcoach Korreik, der das Team auch weiterhin zusammen mit Co-Trainerin Marina Massong betreuen wird, bestätigt: „Die Mannschaft ist nach wie vor sehr jung. Und das Schöne bei jungen Leuten ist ja, dass sie immer mehr dazulernen. Wir haben uns definitiv weiterentwickelt und sind auch taktisch um einiges flexibler geworden.“ Und das, obwohl der Kader im Vergleich zur Vorsaison vom Papier her schwächer aufgestellt war: „Wir hatten nach der vergangenen Runde einige schwerwiegenden Abgänge zu verkraften.“ Dazu kamen noch einige verletzungsbedingte Ausfälle, die aber alle kompensiert werden konnten.

Insofern war den Verantwortlichen klar, wo sie für die Zukunft die Stellschrauben anziehen müssen und acht Neuzugänge wurden verpflichtet. Demgegenüber steht bislang nur ein Abgang: Saskia Hiller verlässt Wolfschlugen in Richtung Herrenberg. Mit den Verpflichtungen von Kreisläuferin Jasmin Dirmeier (VfL Waiblingen), Lenja Treusch (TG Nürtingen), Stefanie Ege (SG BBM Bietigheim), Kathrin Pleier (TG Hofen), Emmelie Beitlich (VfL Waiblingen), Leonie Haible (TV Nellingen), Tabea Bauer (VfL Waiblingen) und Harriet Seckinger (SG Ober-/Unterhausen) ist Korreik aber nicht bang. Zudem bleibt Juniorennationalspielerin Tamara Andreas nun doch in Wolfschlugen. „Tamara hat ihre Zusage in Nellingen aufgrund der bekannten Entwicklungen dort zurückgezogen. Sie wollte in Nellingen Bundesliga spielen, aber das geht ja nun nicht mehr“, erklärte Korreik. Allerdings laboriert die Kreisläuferin noch bis Ende des Jahres an einer Knieverletzung. „Aber mit der Erfahrung, die allein Jasmin Dirmeier und Lenja Treusch aus der 2. Bundesliga mitbringen, haben wir genügend Qualität im Kader.“

Zuerst steht aber das letzte Saisonspiel in der Baden-Württemberg Oberliga an: „Wir haben es selbst in der Hand und wollen Meister werden“, kündigte Vollmer zwar nicht mit voller Stimme, aber mit voller Überzeugungskraft an.

TSV Wolfschlugen:Grebe, Kraiser; Frick (9), Amann (5), Hiller (5), Seitzer (4), Lorenz (3/2), Stumpp (1), Karwounopoulos (1), Vollmer (1), Massong, David, Dehmel.