HSG-Akteurin Anna Tonn trifft gegen Reichenbach sieben Mal. Foto: Archivfoto: Rudel - Archivfoto: Rudel

Die Handball-Frauen der HSG Deizisau-Denkendorf stellen Württembergliga-Tabellenführer TV Reichenbach beim 24:23 ein Bein.

DeizisauDie Württembergliga-Handballerinnen der HSG Deizisau/Denkendorf mussten den 24:23 (14:12)-Derbysieg gegen Tabellenführer TV Reichenbach teuer bezahlen: In Derya Baskaya (Knie) und Christine Waalkens (Fußgelenk) verletzten sich zwei wichtige Stammspielerinnen. Die jeweiligen Diagnosen stehen zwar noch aus, HSG-Trainer Steffen Irmer-Giffoni schwant aber nichts Gutes: „Das ist eine unserer Toptorschützinnen und die Abwehrchefin, das wären zwei sehr schwerwiegende Ausfälle.“ Das machte sich auch schon gegen Reichenbach am Ende der Partie bemerkbar: „Ich hatte nur noch zwei Auswechselspielerinnen auf der Bank, den Sieg haben wir einfach über die Zeit gebracht.“

Die clever agierende HSG hatte von Beginn an die Vorteile auf ihrer Seite. Die Gastgeberinnen kamen gut ins Spiel und erarbeiteten sich bis zur 13. Minute einen Vier-Tore-Vorsprung (8:4). „Wir hatten im Angriff extreme Probleme“, gab Reichenbachs Kreisläuferin Maike Kienzlen zu. Während die HSG geduldig ihre Chancen herausspielte, lief beim TVR nicht viel zusammen. Kienzlen: „Das war viel Standhandball, wir haben einfach keinen Zugang zum Spiel gefunden.“ Beim Seitenwechsel war der Vorsprung der HSG immerhin auf zwei Tore geschmolzen (14:12).

In der zweiten Hälfte drehte Deizisau/Denkendorf weiter auf, ließ sich auch von einer engen Deckung gegen Anna Tonn nicht beeindrucken und beim 24:20 (55.) schien bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch Reichenbach kam noch mal auf: Dank einer offensiven Deckung gelangen Ballgewinne, die in Tore umgemünzt wurden. „Da sind wir etwas hektisch geworden“, bemängelte Irmer-Giffoni. Beim 24:23 wenige Sekunden vor dem Abpfiff bekam der TVR einen Freiwurf zugesprochen, doch Lisa Breymayer – mit neun Toren am treffsichersten für die Gäste – setzte den Wurf übers Tor.

„Das war nicht unser bestes Spiel“, gab Kienzlen zu. Das Titelrennen bleibt damit offen. Reichenbach belegt mit 17 Spielen und 27:7 zwar noch den ersten Platz, die zweitplatzierte HSG Fridingen/Mühlheim hat bislang 25:7 Zähler gesammelt, aber auch ein Spiel weniger absolviert. (kd) red

HSG Deizisau/Denkendorf: Frielitz, Steinhäuser; Tonn (7), Riehs (4), Schweizer (4/3), Mareike Boltjes (3), Waalkens (3), Annika Boltjes (1), Bartsch (1), Rottmann (1), Baskaya, Drücker, Twardowski.

TV Reichenbach: Strohmeier; Breymayer (9/2), Genc (4), Teichmann (3/2), Ann-Kristin Seiter (3), Hammann (1), Weiß (1), Kienzlen (1), Fischer (1), Katharina Seiter, Stockburger, Seidel, Fahrion.