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PlochingenEs war der Traumstart für die Handballer des TV Plochingen: In ihrer ersten Drittliga-Partie haben sie sich mit einem spielstarken und emotionalen Auftritt verdient den 31:30 (15:10)-Sieg gegen den VfL Pfullingen gesichert. Von Beginn an überzeugte der Aufsteiger mit klaren Aktionen im Angriff und begeisterte das lautstarke Publikum.

„Das war unsere Traumvorstellung, als Aufsteiger mit einem Sieg zu starten“, sagte Plochingens Trainer Michael Schwöbel. Das erste Tor in der dritthöchsten Spielklasse fiel nach 52 Sekunden, als Marvin Fuß sich durchsetzte und zum 1:0 traf. Erst nach sechs Minuten ließ die TVP-Abwehr einen Gegentreffer der Pfullinger zum 1:3 zu. „Wir hatten uns vorgenommen, gleich die ersten 15 Minuten voll da zu sein. Das hat geklappt und es herrschte eine unfassbar geile Stimmung in der Halle, die die Mannschaft am Ende auch getragen hat“, schwärmte Schwöbel.

Erifopoulos überzeugt

Der TVP ließ nicht nach. Christopher Weiss erzielte in der 14. Minute die erste Sechs-Tore Führung (8:2), zuvor hatten die Pfullinger zwei Mal von der Linie nur das Aluminium getroffen. Bis zur Pause verkürzten die Pfullinger zwar noch auf 10:15, mehr ließen die Plochinger aber nicht zu. Sie hatten das bekannt gute Kreisläufer-Spiel des VfL häufig unterbunden und reagierten bei Ballverlusten schnell, um die erste Welle der Pfullinger zu unterbinden. „Wir haben viel richtig gemacht“, lobte der Coach und ergänzte: „Natürlich haben wir uns auch Fehler geleistet. Entscheidend war der Wille und, dass wir gefightet haben.“ Insgesamt vier Mal trafen die Pfullinger von der Linie nur das Gehäuse – drei Siebenmeter waren es im ersten Durchgang. Plochingens neuer Kapitän Dominik Werbitzky trat da abgezockter auf und verwandelte alle sechs Strafstöße souverän.

Nach dem Seitenwechsel agierte Pfullingens Abwehr offensiver, was die Plochinger etwas aus dem Konzept brachte. Schnell hatten sie aber auch dafür Lösungen parat. Vor allem Neuzugang Christos Erifopoulos und Fuß überzeugten mit sehenswerten und vor allem effektiven Abschlüssen – auch in Unterzahl-Situation. Das Schiedsrichtergespann verteilte auf beiden Seiten sehr früh Zeitstrafen, sodass sich die Teams gegen Ende nicht mehr allzu oft in kompletter Formation gegenüberstanden. Mit zunehmender Spieldauer fand dann auch der ehemalige Plochinger Top-Torschütze Lukas Fischer ins Spiel. Er war es auch, der für Pfullingen in der 53. Minute erstmals auf ein Tor verkürzte (26:27). Die Schlussphase wurde spannend und hielt die Zuschauer kaum noch auf ihren Plätzen. Es war noch eine Minute zu spielen, als Plochingens Kreisläufer Julian Mühlhäuser beim Stand von 30:29 freistehend per Heber nur die Latte traf. Ein Raunen ging durch die Halle. Sollte es das mit dem TVP-Sieg gewesen sein? Die Antwort folgte umgehend: Auch Pfullingens Marc Breckel scheiterte beim Abschluss – der Ball klatschte an den Pfosten. Schwöbel zückte schnell die grüne Karte. Nach der Auszeit zeigten die Plochinger keine Nerven, machten das Angriffsspiel breit und Rechtsaußen Henrik Bischof verwandelte zum 31:29 (60.) – Pfullinger blieb so nur noch, erneut auf einen Treffer zu verkürzen und es war Zeit für Plochingen, zu feiern.

„Wir haben es geschafft, unser Konzept durchzubringen“, lobte Werbitzky das gesamte Team. Auch der ehemalige Plochinger und Aufstiegs-Coach Daniel Brack hatte Lob parat: „Gratulation an Plochingen. Das war ein verdienter und wichtiger Sieg. Wir haben unsere Angriffe nicht in die Tiefe bekommen und waren anfangs zu pomadig.“ Schwöbel räumte ein, dass die Pfullinger auch einige personelle Sorgen vor dem Aufeinandertreffen hatten. „Das wollten wir nutzen. Wir haben daran geglaubt, das alles möglich ist“, freute sich der Trainer, der auch selbst in hitzigen Situationen – wie der Schlussphase oder in der 27. Minute als Plochingen für einen Wechselfehler bestraft wurde – die nötige Ruhe ausstrahlte.

„Die ersten zwei Punkte sind immer die schwersten nach einem Aufstieg“, sagte Schwöbel und versicherte, dass die Plochinger auch auswärts frech und mutig auftreten wollen. Das können sie nächste Woche gleich beim TSB Heilbronn-Horkheim zeigen. Und die Woche darauf setzt das Team dann wieder auf lautstarke Unterstützung , wenn der TSV Blaustein in der Schafhausäckerhalle zu Gast ist.