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Der Rückraumspieler kehrt im Sommer zu seinem Heimatverein zurück

PlochingenLukas Fischer ist erst 21 Jahre alt, aber der talentierte Rückraumspieler weiß genau, was er will – zumindest beim Handball. Ganz klar formuliert er, dass es nicht sein Ziel ist, langfristig in der Baden-Württemberg Oberliga zu spielen. Stattdessen will er sich in der 3. Liga etablieren und liebäugelt mit der 2. Bundesliga – irgendwann, nicht sofort. Überheblich ist der ehemalige Jugend-Nationalspieler nicht, selbstbewusst aber schon. Er weiß, was er kann, und das zeigt er momentan beim TV Plochingen, dem ambitionierten Dritten der Baden-Württemberg Oberliga.

Der Liga, in der er nicht ewig spielen möchte. So war die Entscheidung naheliegend, dem Ruf seines Heimatvereins, dem Drittligisten TSV Neuhausen, zu folgen. Im Sommer kehrt er nach vier Jahren zurück. Fischer kommt nach Hause. Dahin, wo er das Handballspielen gelernt hat, wo sein Vater Paul einst spielte und seine Freunde Luis Sommer sowie Hannes Grundler im Kader sind. „Ich freue mich sehr und möchte unter Eckard Nothdurft den nächsten Schritt gehen“, betont der Rückraumspieler, der Nothdurft von Lehrgängen beim Jugend-Nationalteam kennt.

Der Wechsel nach Plochingen war nicht geplant, sondern aus der Not heraus geboren. Nachdem sein damaliger Verein TV Neuhausen/Erms im vergangenen Jahr Insolvenz angemeldet hatte und Fischer bereits seinen Vertrag verlängert und alle anderen Anfragen abgelehnt hatte, stand der Rückraumspieler kurzfristig ohne interessante Option da. Aber der Kontakt zu Plochingens Coach Daniel Brack war bereits seit Längerem vorhanden und so lag der Schritt nahe. „Ich habe von Daniel das volle Vertrauen erhalten und vor allem im Angriff sehr viel vom ihm gelernt“, schwärmt Fischer, dem der Abschied schwerer als erwartet fällt. Denn er fühlt sich sichtlich wohl beim TVP und führt mit 184 Treffern die Torschützenliste an.

In der 3. Liga hat Fischer bereits bei seinem Heimatverein Neuhausen, dann bei der SG H2Ku Herrenberg und schließlich beim TV Neuhausen/Erms gespielt. Als 16-Jähriger kam er zu den Aktiven der MadDogs und ließ das letzte Jugendjahr aus. Damals zog es ihn nach zwei Spielzeiten und dem Abstieg in die Baden-Württemberg Oberliga weg – zum einen, weil er höherklassig spielen wollte, und zum anderen habe ihm „ein neues Umfeld auch gut getan“, betont Fischer.

Schon im Kinderwagen wurde Fischer von seinem Vater Paul nahegelegt, Handball zu spielen. „Er hat mir mal erzählt, dass er immer mit mir am Fußballplatz vorbeigelaufen ist und dann gesagt hat: ‚Schau, die müssen bei Wind und Wetter draußen sein. Wir sind stattdessen in der warmen Sporthalle’. Mit sieben Jahren habe ich dann mit dem Handballspielen angefangen. Es gab eigentlich keine andere Alternative“, sagt der 21-Jährige schmunzelnd und betont, dass seine Eltern ihn immer auf der Tribüne unterstützen. Fischer studiert gerade im dritten Semester Betriebswirtschaftslehre, allerdings ist er sich hierbei nicht ganz so sicher, wie mit dem runden Leder in der Hand – einen konkreten Berufswunsch hat er nicht.

Ein ganz besonderes Erlebnis war für Fischer das erste Spiel mit der Jugend-Nationalmannschaft. In Zürich hat sich das Team gegen die Schweiz durchgesetzt. „Bei der Hymne war mir erst bewusst, dass es real ist. Da musste ich Grinsen und hatte überall Gänsehaut“, beschreibt Fischer.

Dass das Risiko besteht, dass Neuhausen ab- und Plochingen aufsteigt, ist Fischer bewusst. Er ist aber zuversichtlich, in der kommenden Saison in der 3. Liga zu spielen – dann am liebsten gegen Plochingen.