Niklas Fingerle rückt von der A-Jugend auf.Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Ostfildern - Warum so bescheiden? Das dürfte sich mancher Beobachter der Handballszene fragen, wenn er das offiziell formulierte Saisonziel des Landesligisten HSG Ostfildern hört. „Oberes Drittel“ heißt es und als Meisterschaftsfavoriten werden drei Konkurrenten genannt. Immerhin hat die HSG eine starke Saison hinter sich, die sie als Zweiter mit nur acht Minuspunkten abschloss und an deren Ende sie in der Relegation etwas unglücklich scheiterte. Den Aufstieg in die Württembergliga hätten die Ostfilderner gerne mitgenommen.

Dazu steht Trainer Michael Schwöbel nach wie vor. Aber er dämpft die Erwartungen. „Wir haben wieder einen großen Umbruch hinter uns, das Team muss sich erst einmal finden“, erklärt er. Zumindest hat er festgestellt, dass der letzte Rest Nicht-Aufstiegsfrust bei den Spielern mit der ersten Einheit der Vorbereitung verschwunden war: „Sie haben wieder Bock.“ Und insgesamt ist der Trainer mit dem Zusammenfinden des neuen Kaders sehr zufrieden.

Aber es gibt eben einige Abgänge, die schwer zu kompensieren sind. Die Routiniers Nicolai Schneider und Marc Gladel haben ihre Karriere beendet, Talent Roman Fleisch wurde der Sprung in die 3. Liga zum TSV Neuhausen gegönnt, sein Bruder Hendrik Fleisch konzentriert sich ganz auf die Schiedsrichterei in der 3. Liga. Nicht alle Leistungsträger der Ostfilderner A-Jugend-Bundesligamannschaft der vergangenen Saison sind im Verein geblieben und stärken nun das Landesliga-Team. Aber einige eben doch, was Schwöbel sehr freut: Niklas Fingerle, Patrick Pfeiffer, Pascal Reitnauer, Jon Gehrung. So passt es auch, dass sein Bruder Marc Schwöbel, bisher Coach der A-Jugend, als Nachfolger von Mathias Wichary als Co-Trainer wird.

Als externe Zugänge kamen Rückkehrer Andreas Dunz (TSV Schmiden), der allerdings mit einem Kreuzbandriss lange ausfallen wird, sowie Paul Saur (TSV Deizisau) und Jan Spremann (TSV Haunstetten). „Er hatte im vergangenen Jahr wenig Spielpraxis“, sagt Michael Schwöbel über Linkshänder Saur, „aber man sieht, dass es wird, er wird uns weiterhelfen.“ Das Gleiche gilt für „Allrounder“ Spremann, den es aus beruflichen Gründen in die Region zog.

Schwöbel weiß, dass in vielen Spielen die Konkurrenten der HSG die Favoritenrolle zuschieben werden. Aber damit kann er umgehen. Bei aller Bescheidenheit ist sein Vertrauen in die Mannschaft groß. Und wenn es gut läuft - Platz eins und zwei gehören ja auch zum obereren Drittel der Tabelle.

Kader

Tor: Julian Haisch, Kevin Hsu, Fabio Breuning.

Feld: Pascal Reitnauer, Daniel Kögler, Tobias Grimm, Moritz Grimm, Konstantin Klein, Sebastian Pollich, Jannik Schlemmer, Nico Kriessler, Dominik Wagner, Niklas Fingerle, Jon Gehrung, Patrick Pfeiffer, Tobias Bühner, Paul Saur, Andreas Dunz, Jan Spremann.