Quelle: Unbekannt

Ostfildern – Sich so teuer verkaufen wie möglich – das war die Devise der Handballerinnen des TV Nellingen gegen das Top-Team des Thüringer HC. Die Favoritenrolle lag klar beim deutschen Meister, die Hornets stecken als Vorletzter der Bundesliga-Tabelle tief im Abstiegskampf. Die 22:33 (11:15)-Niederlage vor 280 Zuschauern war keine Überraschung. Punkte waren bei diesem Spiel von vornerein nicht das, was die Nellingerinnen aus diesem Spiel, das erste der Rückrunde, hätten holen können – wohl aber das so dringend benötigte Selbstvertrauen, das ihnen in den vergangenen Spielen (und Niederlagen) fehlte.

Von Karla Schairer

Dass den Hornets durch Lena Degenhardt das erste Tor des Spiels gelang, mag ein bisschen was zum Selbstvertrauen beigetragen haben. Bereits nach 5:43 Minuten hatte Tanja Padutsch die zweite Zweiminutenstrafe kassiert. Der TVN hielt mit, erzielte auch in Unterzahl ein Tor, immer wieder den Ausgleich (5:5/12. Minute) und gar die Führung zum 6:5 (14.) durch Padutsch. THC-Trainer Herbert Müller nahm daraufhin die erste Auszeit (15.) – und spielte nun im Angriff mit sieben Spielerinnen und ohne Torhüterin. Das leere Tor nutzten aber die Nellingerinnen nach zwei Treffern des THC: TVN-Keeperin Sarah Wachter erzielte nach einem Fehlpass der Thüringerinnen das 7:8. Stefanie Schoeneberg traf erneut zum Ausgleich (8:8/21.).

Der THC ging wieder mit zwei Toren in Führung und nun nahm Bernd Aichele die erste Nellinger Auszeit. Der TVN-Geschäftsführer vertrat den beruflich verhinderten Trainer Ralf Rascher. Auch die Schweizerin Catherine Csebits fehlte dem TVN - auf dem Feld. Gerade erst von ihrem Ermüdungsbruch im Fuß genesen und erstmals für zwei Spiele für den TVN in dieser Saison im Einsatz, hat sie sich nun im vergangenen Heimspiel gegen Buxtehude einen Muskelfaserriss in der Schulter zugezogen. Der Platz auf der untersten Bankreihe, rechts vom Hallensprechertisch, ist nun wieder ihrer. Für bis zu sechs Wochen.

Csebits folgte ihrem Team in die Kabine, als es beim 11:15 in die Pause ging. Und sah zu, wie nach dem Wechsel die Gäste aus Thüringen davonzogen (15:21/40. Minute). In der 44. Minute bekam Csebits dann Gesellschaft: Tanja Padutsch kassierte ihre dritte Zeitstrafe. Im Nellinger Tor stand statt Sarah Wachter nun Celina Meißner, die öfter hinter sich greifen musste. In den letzten drei Minuten durfte die A-Jugendliche Luisa Scherer bei den Nellingerinnen ihr Heimdebüt geben – und erzielte ihren ersten Bundesligatreffer, der zugleich das Tor zum 22:33-Endstand war.

Die Nellingerinnen verkauften sich gut, verlangten dem deutschen Meister einiges ab. Vor allem die erste Hälfte darf Selbstvertrauen geben, um im nächsten, wichtigen Spiel die Punkte zu holen: Am 2. März sind die ebenfalls gegen den Abstieg kämpfenden Handballerinnen der Neckarsulmer SU in der Sporthalle 1 zu Gast.