Manuel Späth legt sich seit dieser Saison im Trikot des TVB Stuttgart ins Zeug. Jetzt freut sich der Esslinger darauf, das Geschehen bei der EM zu beobachten. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Esslingen - Manuel Späth ist die Vorfreude anzumerken. 40 Mal hat der Kreisläufer des TVB Stuttgart selbst das Trikot der deutschen Handball-Nationalmannschaft getragen. Wenn ab heute die internationalen Stars in Kroatien um den EM-Titel spielen, wird er wieder vor dem Fernseher sitzen - und wieder für diese Zeitung seine Experten-Kolumne „Späthlese“ schreiben. In seinem ersten Beitrag zum Turnier 2018 wird Späth in der morgigen Ausgabe - pünktlich zum Auftaktspiel des DHB-Teams gegen Montenegro - unter anderem auf die Chancen der deutschen Mannschaft und die Kaderzusammenstellung von Bundestrainer Christian Prokop eingehen.

So viel verrät Späth schon vorab: „Die deutsche Mannschaft gehört auf jeden Fall zum Favoritenkreis.“ Aber die Konkurrenz ist stark, und am Ende kommt es auch auf Kleinigkeiten an. Späths Tipp: „Ich bin sehr optimistisch, dass die Mannschaft mindestens ins Halbfinale kommt.“ Die Enttäuschung der vergangenen Weltmeisterschaft, als die DHB-Auswahl überraschend im Achtelfinale an Katar scheiterte, hat der 32-Jährige natürlich nicht vergessen. „Vielleicht war das auch ein kleiner Weckruf“, glaubt er - und weiß, dass die Motivation bei den Spielern entsprechend groß ist.

Abstiegskampf mit TVB Stuttgart

Den neuen Bundestrainer hat Späth selbst bei zwei Länderspielen erlebt. „Die größte Umstellung gab es sicherlich in der Abwehr“, sagt der Kreisläufer, „die defensive 6:0-Abwehr von Vorgänger Dagur Sigurdsson war schon erfolgreich, Prokop lässt eine offenere und aggressivere 6:0 spielen.“

Für Späth selbst gab es im vergangenen Sommer eine große Umstellung: Nach elf Jahren bei Frisch Auf Göppingen, zuletzt als Kapitän, wechselte der gebürtige Ostfilderner zum Ligakonkurrenten TVB Stuttgart. Dort fühlt er sich gut aufgenommen und sehr wohl. Allerdings steckt die Mannschaft in Abstiegsnot. „Nach einem guten Saisonstart mit Siegen gegen Melsungen und Göppingen gab es zuletzt viele bittere Spiele“, erklärt Späth, der mittlerweile in Esslingen wohnt. Acht Niederlagen in Folge hat die Mannschaft zuletzt kassiert, der Letzte TV Hüttenberg hat nur zwei Punkte weniger gesammelt als der TVB auf Platz 15. „Wir hatten viel Verletzungspech. Jetzt sind bis auf die Langzeitverletzten alle wieder da und deshalb bin ich optimistisch, dass wir eine gute Rückrunde spielen und die nötigen Punkte holen werden“, sagt Späth.

Seit Dienstag befindet sich die Mannschaft wieder im Training, nach der EM-Pause geht es am 11. Februar in Lübbecke weiter - wo sich die Stuttgarter auch für die knappe 28:29-Niederlage im Hinspiel revanchieren wollen.

Seine eigene Bilanz beschreibt Späth als „ähnlich wie die der gesamten Mannschaft. Durch die vielen Umstellungen aufgrund der Ausfälle hat auch die Abstimmung gefehlt. Es besteht Luft nach oben“. Aber auch hier gilt: Späth blickt optimistisch in die Zukunft.

Jetzt blickt Späth aber erst mal intensiv auf sein Fernsehgerät und greift dann zur Computer-Tastatur. Die Leser dürfen sich auf kompetente Beiträge mit Insiderwissen in der „Späthlese“ freuen.