Denkendorfs Christian Brandner (vorne) trifft beim 5:1-Heimerfolg gegen den TSV Baltmannsweiler zur Führung. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Max Carlo Pradler

Esslingen - Chaotisches Fußball-Wochenende in der Region. Wegen turbulenter Wetterkapriolen gab es von der Landes- bis zu den Kreisligen zahlreiche Spielabsagen. Der VfB Reichenbach hingegen konnte spielen und muss sich nun trotz eines Remis gegen den TV Nellingen II mit drei Punkten weniger abfinden.

Landesliga

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ - dieser Filmtitel aus den frühen Neunzigern beschreibt momentan wohl perfekt die Situation des TSV Köngen: Im Auswärtsspiel bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach (2:2) zeigte sich für das Schlusslicht nämlich das gleiche Bild wie in den Wochen zuvor. Ein vielversprechender Auftritt, fußballerisch überzeugend, aber defensiv erneut schwammig und mit letztlich zu wenig Ertrag. Doch trotz des späten Ausgleichstreffers in der 87. Minute, der den zweiten Saisonsieg des TSV verhinderte, ist Trainer Stephan Hartenstein weiterhin voller Überzeugung: „Wir haben gegen einen unangenehmen Gegner richtig gut gespielt. Und selbst wenn der Punkt eigentlich zu wenig ist, lässt sich darauf aufbauen - auch wenn ich das momentan wöchentlich sage.“ Erstaunlich waren auch Wetterbedingungen auf der Ost-Alb: In der Anfangsviertelstunde hagelte es, die Sicht der Spieler war stark eingeschränkt. Schiedsrichter Andreas Zürn ließ sich davon jedoch nicht beeinflussen und führte die Partie fort. Aufgrund der ausgeglichenen Liga und den vielen Unentschieden können die Fuchsgruben-Kicker trotz ihrer mageren Ausbeute von gerade einmal acht Zählern von Glück sprechen, dass der aktuelle Rückstand auf den Relegationsplatz lediglich fünf Punkte beträgt. Ob in der Winterpause angesichts der Misere personell nachgebessert werden soll, verneint der Sportliche Leiter Sven Ertinger allerdings: „Wir haben einen guten Kader und hoffen, dass zur Rückrunde unsere zwei, drei fehlenden Stammspieler zurückkehren“.

Bezirksliga

Ereignisarm war die Partie zwischen dem TV Nellingen und dem FV Faurndau (0:0). Das lag vor allem daran, dass sich die Gäste nach dem frühen Platzverweis gegen Philipp Hänßler in der 13. Minute nur noch auf die Defensive fokussierten. Dem hatten die Nellinger nicht viel entgegenzusetzen. „Ein Punkt ist zu wenig, aber in Anbetracht des Spielverlaufs und der Bedingungen müssen wir das so hinnehmen“, resümiert TVN-Pressewart Peter Hirma.

Der TSV Deizisau überraschte als Außenseiter beim 1.FC Donzdorf und fuhr zum ersten Mal seit sieben Spielen wieder einen Dreier (2:1) ein. „Das war ein dreckiger Sieg, aber nicht unverdient“, freute sich Deizisaus Spielleiter Thomas Stiehl. Aus Sicht des TSV war dies umso beachtlicher, da die Donzdorfer bis dato alle ihre sechs Heimspiele gewonnen haben.

Kreisliga A

Der große Nutznießer des Spieltags war der TSV Denkendorf: Wegen der Absage der Partie zwischen der SG Eintracht Sirnau und dem VfB Oberesslingen/Zell sowie der Niederlage des ASV Aichwald (3:4 gegen den TSV Wernau), übernahmen die Denkendorfer - zumindest vorübergehend - die Tabellenführung. Gegen Schlusslicht TSV Baltmannsweiler siegte die Mannschaft von Trainer Thorsten Schöllkopf zu Hause deutlich mit 5:1. Dabei taten sich die Hausherren lange Zeit schwer, wie Innenverteidiger und Pressewart Tim Kurka bestätigte: „Trotz des vielen Ballbesitzes kamen wir aufgrund unseres schwachen Aufbauspiels kaum vor das gegnerische Tor. Ein verdienter Sieg, aber dennoch etwas zu hoch.“

Ein kleiner Achtungserfolg gelang dem TV Nellingen II, die dem heimstarken VfB Reichenbach auf deren Kunstrasen einen Punkt abknüpften (0:0). Nellingens Pressewart Peter Hirma war zufrieden: „Eine tolle Partie unserer Mannschaft. In Reichenbach holen nicht allzu viele Teams Zähler.“ Am Donnerstag wartet auf die Nellinger dann schon der nächste dicke Brocken: Im Achtelfinale des Bezirkspokals empfängt der TVN den höherklassigen 1.FC Eislingen.

Auf Seiten der Reichenbacher gab es bereits im Vorfeld der Partie schlechte Nachrichten: Der 3:2-Auswärtssieg beim TSV Köngen II vom 22. Oktober wurde vom WFV-Sportgericht nachträglich mit 0:3 gewertet. Grund dafür ist VfB-Verteidiger Stefan Kammerer, der zum Zeitpunkt des Spiels zwar spielberechtigt war, aber nicht teilnahmeberechtigt. „Es gab einen Bedienungsfehler im Spielberichtsbogen, da wurde etwas falsch eingetragen. Deshalb gehen wir auch nicht in Revision“, ärgert sich Lothar Mahling, Vorsitzender des VfB-Freundeskreises.

„Back to the roots - zurück zu den Wurzeln“ hieß das Motto des TSV Köngen II für das Kellerduell gegen den TB Ruit.„Wir haben uns darauf besonnen, was uns sonst immer so stark gemacht hat. Das war zwar mutig in solch einem wegweisenden Spiel, aber wir wurden dafür belohnt“, freute sich Köngens Trainer Daniel Rieker. Durch den 2:1-Sieg und die zusätzlichen drei Zähler am grünen Tisch, liegen die Gastgeber nun auf einen Schlag wieder im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, während der Rückstand der Ruiter auf das rettende Ufer weiter anwächst. Der Schlüssel zum Sieg der Gastgeber war die Umstellung auf eine Dreierkette. „So haben wir stets Überzahl im Zentrum, und es ergeben sich dadurch mehr Räume“, sagte Rieker.

Lange Ungewissheit gab es derweil in der Partie zwischen dem TSV Wendlingen und dem TSV Harthausen. Und das, obwohl es im Wendlinger Speck einen modernen Kunstrasen gibt. Nachdem die „Zweite“ des TSV ihre Partie in der Kreisliga A, Staffel 3, noch sorglos bestreiten konnte, brauten sich am Himmel dunkle Wolken zusammen, die den anschließenden Spielbetrieb wegen heftiger Regenschauer schlagartig zunichtemachte. „Wir waren schon umgezogen in den Kabinen, als uns der Schiedsrichter sagte, dass er nicht anpfeifen könne“, sagt Wendlingens Abteilungsleiter Sascha Strähle.

„Wir hätten nicht verlieren müssen. Die Gegentore waren zu einfach“, kritisiert Patrick Schüler, der Sportliche Leiter der TSG Esslingen, nach der 0:3-Pleite gegen den FV Plochingen.

Kreisliga B, Staffel 1

Eine überraschende 1:2-Niederlage fing sich der TSV RSK Esslingen II gegen den TSV Baltmannsweiler II ein. Da die Partie auf dem Wäldenbronner Kunstrasen stattfand, lag es laut RSK-Spielleiter Thomas Schuler zumindest nicht an den Bedingungen: „Nein, wir waren einfach schlecht. Der Gegner hat eiskalt seine Chancen genutzt und wir eben nicht.“

Kreisliga B, Staffel „

Dank einer kämpferisch überzeugenden Leistung unterstrich der TSVW Esslingen mit dem 2:1-Auswärtssieg beim TSV Wolfschlugen II seine Rolle als Geheimfavorit. „Wir haben alles reingeworfen, und das hat am Ende etwas glücklich zum Sieg gereicht“, fasste Esslingens stellvertretender Abteilungsleiter Marc Hempfing die Partie zusammen.