Mario Palomba bejubelt den Aufstieg. Foto: Rudel - Rudel

Die Männermannschaft hat den Aufstieg in die Kreisliga A sicher. Der Verein unterstützt viele soziale Projekte.

EsslingenEin Wort fällt häufig in dieser Runde. Das Wort „Erfolgsgeschichte“. Die Vorstandsmitglieder des FC Esslingen und Mario Palomba, der Trainer der ersten Männermannschaft des Vereins, sitzen zusammen und ziehen Bilanz. Es ist ein guter Zeitpunkt dafür. Seit sieben Jahren nehmen FCE-Teams am Spielbetrieb teil, die Erwachsenen-Teams haben bald die erste Saison hinter sich. Und Palombas Männermannschaft hat gerade vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga B und den Aufstieg in die Kreisliga A klargemacht. Ziel erfüllt. Und das souverän.

Es soll nur der Anfang sein. Palomba hält den Durchmarsch in die Bezirksliga für machbar. Gleichzeitig weiß er, wie stark die zweitunterste Spielklasse in der kommenden Saison sein wird. „Es ist unser Ziel, den Kader so aufzustellen, dass wir auch die Kreisliga A gewinnen“, sagt der Coach. Daran wird er gemeinsam mit Sportvorstand Martin Hägele in den kommenden Wochen arbeiten.

Doch der Aufstieg der FCE-Männer ist nur ein Teil der „Erfolgsgeschichte“. Die neun Esslinger Gründungsvereine werden ihn mit Interesse und Wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Immerhin haben sie sich bei der Gründung im Dezember 2011 bereit erklärt, ihre besten Jugendspieler an den FCE abzutreten, damit der Esslinger Fußball endlich wieder vorankommt. Andere Clubs, vor allem außerhalb Esslingens, beobachten die Entwicklung teilweise kritisch. Hägele betont: „Wir waren in der vergangenen Saison der erfolgreichste Verein im Kinder und Jugendfußball in Württemberg, das wurde uns gerade bestätigt.“ Die C-Junioren haben den Klassenverbleib in der Oberliga geschafft, die D-Junioren sind bei Mädchen und Jungen württembergischer Hallenmeister, die B-Junioren haben sich in der Verbandsstaffel behauptet und die A-Junioren stehen immerhin vor dem Sprung in die Bezirksstaffel.

Wolfgang Drexler, der Vorsitzende des FCE, ist jedenfalls zufrieden. „Es war das Ziel, Esslingen als Fußballstandort zu etablieren“, sagt er. Und fügt mit Nachdruck hinzu: „Nachhaltig.“ Der Anfang ist gemacht. Nach dem Nachwuchs auch bei den Erwachsenen. Das Frauenteam steht in der Premierensaison in der Bezirksstaffel kurz vor dem Saisonende auf Platz 14.

Doch auch das ist längst nicht alles. „Es geht nicht nur um das 1:0, sondern darum, dass die Jugendlichen ein Verständnis für den Fußball und den Zusammenhalt gewinnen“, sagt Drexler. Und für gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge. Die Männermannschaft, die – was Hägele und Palomba wichtig ist zu betonen – auch in der Fair-Play-Wertung ganz vorne liegt, beteiligt sich regelmäßig an einem inklusiven Training. Gemeinsam mit dem TV Nellingen bauen die Esslinger gerade eine inklusive Freizeitmannschaft auf, der FCE arbeitet regelmäßig bei sozialen Projekten mit und kooperiert mit anderen Vereinen und Institutionen. Vorbild ist das Dietmar-Hopp-Förderkonzept in Hoffenheim. „Aber ohne Geld, nur mit Manpower“, wie Vorstandsmitglied Sven Fries betont: „Das ist eine Haltungsfrage. Wir sehen in der Vielfalt einen Mehrwert.“ Dennoch setzt der Verein mittlerweile rund 200 000 Euro im Jahr um. „Für das gesamte Projekt FC Esslingen“, wie Finanzvorstand Wolfgang Aichele wichtig ist zu betonen. Nicht, dass jemand glaubt, das ganze Geld fließe in die erste Männermannschaft.

Die soll trotzdem das Aushängeschild des Esslinger Fußballs werden, unterfüttert mit einer guten Jugendarbeit. Mindestens in der Landesliga will der FCE in ein paar Jahren spielen. Dann übrigens im neuen Eberhard-Bauer-Stadion. Der im August beginnende Umbau der Spielstätte in Weil, die der FCE dann gemeinsam mit der SV 1845 Esslingen betreiben soll, stellt die nächste große Herausforderung dar. Bis zur geplanten Eröffnung im Frühjahr 2021 werden die Mannschaften immer wieder umziehen müssen. Vom Weiterschreiben seiner Erfolgsgeschichte wird sich der FCE davon aber nicht abhalten lassen.

A m kommenden Sonntag lädt der FCE von 13 bis 17 zum Sommerfest im Eberhard-Bauer-Stadion ein. Eingebunden ist das Spiel der Kreisliga-B-Mannschaft gegen den TSV Scharnhausen II (15 Uhr), vor dem Kapitän Georgios Natsis der Meisterwimpel überreicht wird.