Da nahm das Unheil aus VfBO-Sicht seinen Lauf: Foto: Rudel - Rudel

Der VfBO bleibt in der Kreisliga A

NürtingenKapitän Yasin Karaca analysierte noch sachlich die vielen Unzulänglichkeiten und betonte, dass die Mannschaft nun in der kommenden Saison alles daransetzen wolle, „den direkten Aufstieg zu schaffen“. Trainer Avdo Smajic aber war nach dem 1:4 (0:2) des VfB Oberesslingen/Zell im entscheidenden Relegationsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga gegen den FTSV Kuchen stocksauer. Und er machte seinem Ärger Luft: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Das Spiel hatte von unserer Seite Freundschaftsspielcharakter. Wir waren mutlos und haben nicht Paroli geboten“, schimpfte er und fügte hinzu: „Wir hätten daheim bleiben können, das hätte 0:3 bedeutet – es war blamabel.“

Tatsächlich machte sich der VfBO in diesem Spiel auf dem Platz des FV 09 Nürtingen einiges kaputt. Die Mannschaft hatte es verpasst, während der regulären Saison der Kreisliga A den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. In der Relegation dann hatte sie sich durch zwei Siege dieses „Endspiel“ gegen den Vertreter aus der Bezirksliga erarbeitet. Und dann das. Nach einer einigermaßen schwungvollen Anfangsphase fand das Offensivspiel des VfBO praktisch nicht mehr statt. Zwei Freistöße kurz vor der Pause von Onur May waren die einzigen Situationen, in denen sich FTSV-Torhüter Jannis Rigl strecken musste, ein Kopfbällchen von Alican Satsu über das Tor nach gut einer Stunde und der Anschlusstreffer zum 1:4 durch Mustafa Koc in der 90. Minute, als längst alles entschieden war – das war es. Es war zu wenig.

Die durchaus erstaunliche Taktik der Kuchener dagegen ging auf. Die (weiterhin) höherklassige Mannschaft agierte hinten mit einer Fünferkette, vor der Kapitän Alexander Kienbacher ebenfalls recht defensiv agierte. „Damit sind wir überhaupt nicht zurechtgekommen“, sagte Karaca zerknirscht. FTSV-Trainer Martin Braunmiller dagegen grinste schelmisch. „Heute kam es nur auf das Ergebnis an. Darauf, hinten gut zu stehen und wenig zuzulassen“, erklärte er. „Vorne machen wir immer zwei bis drei Dinger rein. Wir sind zufrieden.“ Allzu gefährlich waren die Kuchener auch nicht – aber konsequent und taktisch sehr diszipliniert. Stürmer Edgar Krist erzielte in der 16. Minute mit der ersten Chance des Spiels und einem Flachschuss nach einem Solo das 1:0, in der 42. Minute wurde der agile Tom Vetter bei einem Konter ebenso nicht konsequent genug gestört und traf zum 2:0. Nach dem 3:0 durch einen Kopfball von Merlin Schmid nach Freistoßflanke des starken Verteidigers Christoph Friedrich war der Kuchen gegessen.

Oberesslingen/Zell versuchte es weiter mit Einzelaktionen und langen Bällen, mit denen sich die großen Lücken zwischen Mittelfeld und Offensive zwar überbrücken ließen, die jedoch kaum Abnehmer fanden. Koc war in der Spitze ziemlich allein.

Warum die Mannschaft im entscheidenden Spiel so eine schwache Leistung ablieferte? Trainer Smajic konnte es sich „nicht erklären“. Es sei der Anspruch des Vereins, „in der Bezirksliga zu spielen“, erklärte er. In der kommenden Saison machen Coach und Mannschaft einen neuen Anlauf. An diesem Sonntagnachmittag aber waren erst einmal alle beim VfBO enttäuscht.

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