Die EZ-Newsletter
Früher, das heißt vor Corona, präsentierten sich die „Akzente“ im Prinzip als große Trendshow: Auf dem Laufsteg waren ausgefallene Haarschnitte, besonderes Make-up und tolle Kleider zu bewundern. Alles professionell ausgeleuchtet und beschallt. In diesem Jahr kommt die Veranstaltungsreihe der Friseur- und Kosmetikerinnung Esslingen/Nürtingen kleiner und dafür auch feiner daher. „Wir wollten weg von dem sich passiven Berieseln lassen hin zu einem aktiven Mitmachformat“, erklärt Guido Kunert, der Gesamtbereichsleiter der Friseur- und Kosmetikerinnung.
So haben die drei Fachgruppen der Innung, die aus einem Herrenfach, einem Damenfach und einer Kosmetikgruppe bestehen, das Format in diesem Jahr geändert: Aus der bombastischen Show, die sich in den vergangenen Jahren schon in der Stadthalle oder der Kessler Sektkellerei präsentiert hat, ist in diesem Jahr erstmals eine Veranstaltung mit Workshopcharakter geworden. Vor der historischen Kulisse der Nürtinger Kreuzkirche konnten die rund 80 Gäste - allesamt vom Fach - live und vor allem hautnah miterleben, wie die Frisurentrends entstehen. Über das durch den Saal wandernde Mikrofon hatten sie die Möglichkeit, ihre Fragen einzubringen und sich bei Interesse ein besonderes Detail auch einmal aus nächster Nähe anzuschauen. Aus Sicht von Friseurmeister Guido Kunert bringt das neue Workshopformat viele Vorteile mit sich, gerade für die jungen Nachwuchskräfte, die zahlreich im Publikum vertreten waren: „Bei ihnen war deutlich zu spüren, dass sie lernen und Neues aufsaugen möchten.“ Insofern richteten sich die „Akzente“ vor allem an die Auszubildenden, die hier von den Profis eine Menge abschauen konnten. Vor den Augen des Publikums führten die jeweiligen Fachberater Schnitt- und Stylingtechniken vor; zeigten, welche Farben im Herbst/Winter angesagt sind und wie sich die Make-up-Trends gekonnt umsetzen lassen.
Den Meistern auf die Finger geschaut
Am Werk waren dabei jeweils die Meister ihres Faches. Ihnen konnte das Publikum direkt auf die Finger schauen und mitverfolgen, wie sie die offizielle Frisurenmode des Zentralverbandes Herbst/Winter 2023/2024 umsetzten und die internationale Trends der Frisurenmode auf den Laufsteg in der Nürtinger Kreuzkirche zauberten.
Mike Hoffmann und Domenico Lauricella, beide vom Salon Belle Etage aus Kirchheim, bestritten dabei zusammen den Damenpart. Mike Hoffmann, Deutscher Meister und Europameister im Damenfach, präsentierte die Schnittversion J. Line des Zentralverbands ein akkurat geschnittener kinnlanger Bob - sowie Stylingvariationen im Bereich Hochsteckfrisuren. Domenico Lauricella Deutscher Meister und Italienischer Meister in der Kategorie Hochstecken und Make-up zeigte, wie beim Kurzhaarschnitt Luxury Statement die Haare erst streng nach hinten geföhnt und dann mit Stylingpaste und Wetgel in Form gebracht werden. Am Ende führte der Hochsteck-Profi außerdem noch ausgefallene, exklusive Hochsteckfrisuren vor.
Den Herrenpart übernahm Florian Wild aus dem Salon Haarraum 8 in Nürtingen gemeinsam mit Domenico Lauricella. Die beiden Friseurmeister zeigten den Gästen, wie das Deckhaar und die Konturen geschnitten und gestylt werden müssen, damit daraus die Herrenlinie Radical Red mit längerem Deckhaar, kurzen Konturen und Mittelscheitel beziehungsweise die locker gestylte Business-Variante New Biz wird. Beide Schnitte kommen aus der Trend-Kollektion Herbst/ Winter 2023/24 „Radical Classic“ des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks.
Welche Make-up-Trends im Herbst und Winter den Ton angeben, präsentierten Lena Eicke aus dem Haarraum 8 und Domenico Lauricella. Schritt für Schritt demonstrierten sie die Techniken und den Trend „Focus on Details“. Ein sogenannter No-Make-up-Look, bei dem weiche Pastellfarben wenige Akzente um die Augen setzen, das Gesicht aber ansonsten natürlich aussehen lassen.
Zum Abschluss führten zwölf Models das Werk der Friseur- und Kosmetikprofis vor.
Werk der Friseur- und Kosmetikprofis vor. Ein beeindruckendes Finale der Veranstaltung„Akzente“, die für Guido Kunert rückblickend vor allem eins gezeigt hat: „Dass Friseur sein mehr ist als die tägliche Routine und dass junge Nachwuchskräfte diese Herausforderungen bewusst und mit viel Engagement suchen.“ Nicole Spiegelburg