Ein Gesetzbuch steht in einem gemeinsamen Sitzungssaal des Stuttgarter Landgericht und Oberlandesgericht vor einem baden-württembergischen Landeswappen. Foto: dpa - dpa

Die Pleite der Wohnungsbaugenossenschaft Eventus hat für Schlagzeilen gesorgt. Der frühere Chef muss sich schon vor Gericht verantworten. Nun ist ein zweiter Komplex angeklagt worden.

Stuttgart (dpa/lsw)Der frühere Chef der Wohnungsbaugenossenschaft Eventus muss sich von Freitag (09.15 Uhr) an auch wegen möglichen Millionenbetrugs vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Es ist die zweite Anklage gegen den Mann, der in Untersuchungshaft sitzt. Vor dem Landgericht Stuttgart läuft bereits ein Prozess um erfundene «Allianz-Aktienanleihen», mit denen er Anleger um mehr als 600 000 Euro betrogen haben soll.

In der zweiten Anklage werden dem 35-Jährigen Betrug und Untreue jeweils in besonders schwerem Fall sowie Urkundenfälschung zur Last gelegt. Er soll von gut 250 Genossenschaftsmitgliedern mehr als fünf Millionen Euro eingeworben haben, obwohl ihm klar gewesen sei, dass Eventus nicht kostendeckend arbeiten oder gar Gewinne erwirtschaften könne. Mehr als 700 000 Euro aus dem Vermögen der Genossenschaft soll der Angeklagte für private Zwecke verwendet haben. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, dass beide Verfahren verbunden werden.

Eventus hatte im September 2017 Insolvenz beim Amtsgericht Stuttgart angemeldet.