Der Geschäftsführer des Paradise auf dem Weg ins Gericht. Foto: dpa - dpa

Wegen Menschenhandel und Zuhälterei ist der Bordellchef des "Paradise" in Echterdingen zu fünf Jahren verurteilt worden. Auch sein Marketingchef muss hinter Gitter.

Stuttgart (dpa/lsw) Der ehemalige Chef der Bordellkette «Paradise» ist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Stuttgart sprach ihn am Mittwoch der Beihilfe zum Menschenhandel, der Zuhälterei und des Betrugs schuldig. Der Presse- und Marketingchef des Rotlichtbetriebs bekam eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Ein dritter Angeklagter, ein steuerlicher Berater, wurde wegen Beihilfe zum Betrug zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt.

Nach außen arbeiteten die Betreiber am Image eines sauberen, ehrlichen Vorzeigebordells. Doch laut dem Vorsitzenden Richter hatten die Gruppen Hells Angels und United Tribuns dem Großbordell in Leinfelden-Echterdingen ) die Prostituierten zugeführt. Die Frauen wurden von ihren Zuhältern in vielen Fällen bedroht, geschlagen und erniedrigt. So sollten die teils unter 21 Jahre alten Prostituierten gefügig gemacht werden.