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Stuttgart (dpa/jo) - Nach dem Aus für die Ferienfluglinie Niki sind auch am Flughafen in Stuttgart die Auswirkungen zu spüren. Zwei Flüge nach Marsa Alam in Ägypten und Wien fielen gestern Morgen aus. Doch das große Chaos blieb auf den Fildern aus, die Mehrzahl der Passagiere war offenbar informiert.

Die erste Maschine sollte eigentlich um 6.15 Uhr von den Fildern aus nach Ägypten starten, die zweite nach Wien um 9 Uhr. Doch aufgrund der Pleite der österreichischen Fluglinie Niki fielen die beiden Maschinen aus. Lange Schlangen von ratlosen Passagieren, die am Airport festsaßen, blieben aber aus, sagte Flughafensprecherin Beate Schleicher. Lediglich eine kleine Gruppe von etwa zehn Personen befand sich am Vormittag noch am Airport, die auf Informationen warteten, wie es für sie weitergeht. Viele Passagiere hätten vermutlich schon im Laufe des Mittwochs von der Insolvenz erfahren, sich auf die Ausfälle eingestellt und wären deshalb wohl gar nicht erst am Flughafen erschienen, sagte Schleicher.

Wer über einen Reiseveranstalter gebucht hatte, wurde über diesen mit entsprechenden Ersatzverbindungen versorgt. Passagiere, die direkt über die Airline gebucht hatten, mussten sich an die Fluggesellschaft wenden. Einen eigenen Schalter vor Ort hat die Airline in Stuttgart indes nicht. Den Check-In für Niki übernahm bislang eine Service-Firma. Wie viele Passagiere in Stuttgart von der Pleite betroffen sind, kann nicht genau beziffert werden. Durchschnittlich starteten bislang pro Woche 20 Maschinen der insolventen Air-Berlin-Tochter am Landesflughafen. Angesteuert wurden dabei außer Ägypten und Wien auch die Reiseziele Gran Canaria (Las Palmas), Malaga, Teneriffa und Mallorca.

In den Urlaubsländern sitzen zahlreiche Passagiere fest. Unter ihnen auch Carina Häussler aus Stuttgart, die unfreiwillig länger auf Mallorca bleiben musste. Sie hatte über einen Reiseveranstalter gebucht. „Als ich bei denen angerufen habe, war der O-Ton eigentlich nur: ‚Genießen Sie Ihren Urlaub, wir kümmern uns und melden uns‘.“ Wann es zurückgeht, wisse sie noch nicht. „Es ist eine große Rumtelefoniererei.“ Am Wochenende seien noch weit mehr Flüge betroffen, heißt es. Die insgesamt 66 Flüge hätten rund 10 000 Passagiere von der Insel zurück nach Deutschland befördern sollen. Die österreichische Airline hatte seit März für Air Berlin allein die Mallorca-Flüge in den deutschsprachigen Raum bedient.