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Das Finanzministerium hat an der Einfahrt zum Schlosshof blinkende Durchfahrtssperren aufgestellt. Weitere Poller will die Stadt rund um den Schlossplatz errichten.

StuttgartOb sich wirklich jemand getraut hat, auf den Hof des Neuen Schlosses zu fahren, um dort zu parken, ist nicht bekannt. Fakt ist, dass das gut ein Jahr lang möglich gewesen wäre. Denn so lange waren die versenkbaren Poller an der Zufahrt von der Planie aus nicht mehr in Betrieb. Die alten waren kaputt, die neuen ließen auf sich warten. Seit dem 18. Februar ist der Traum vom Gratisparkplatz vor schicker Schlosskulisse vorbei: Die neuen Poller sind da, knapp 300.000 Euro haben sie gekostet. Aus glänzendem Stahl mit Blinklichtern, die signalisieren, wenn die Pfosten hoch- oder runterfahren. Rund um den Schlossplatz wird man bald noch mehr von dieser Sorte sehen. Denn nach dem Finanzministerium, das für den Schlossplatz zuständig ist, wird auch die Stadt bald Zufahrtssperren rund um zentrale Plätze errichten.

Etwa sechs Monate lang habe die Bauzeit der neuen Senkpolleranlage am Neuen Schloss gedauert, teilte eine Sprecherin des zuständigen Ministeriums mit. „Der ursprüngliche Baubeginn hatte sich um mehrere Monate verzögert“, so die Sprecherin. Die Behörde habe mit dem Start gewartet, da im vergangenen Jahr der Schlossplatz überdurchschnittlich oft mit Veranstaltungen belegt war.

Gerade wegen der vielen Veranstaltungen auf dem Schlossplatz soll dieser in Zukunft mit Durchfahrtssperren gesichert werden. In Reaktion auf Anschläge wie in Nizza oder am Berliner Breitscheidplatz, bei denen Terroristen mit Fahrzeugen in die Menschenmenge rasten, stehen seit Längerem zum Beispiel an der Bolzstraße Betonleitwände, die durch einen Zickzackkurs ein Durchbrettern verhindern sollen. Künftig werden dort, an der Durchfahrt von der Planie her, an der Königstraße auf Höhe der Stiftskirche und am Übergang von der Dorotheen- zur Schillerstraße am Rande des Schillerplatzes Poller stehen.

Dafür muss etwa zwei Meter tief in den Boden gegraben werden, sagt Jürgen Mutz, der Leiter der zuständigen Bauabteilung. Man habe sich daher für eine Kombination aus versenkbaren und festen Pollern entschieden, da Letztere nur einen Einbau mit einer Tiefe von etwa 60 Zentimetern erfordern. Die Modelle an den anderen Orten sehen ähnlich aus wie jene am Neuen Schloss. „Nur nicht mit so einer glänzenden Oberfläche – sie werden matt und dunkler sein“, sagt Mutz, außerdem sei der Abstand dazwischen ein wenig größer geplant. Statt der Pfosten komme an die Planie ein sogenannter Road Blocker. Das sind absenkbare Platten, die man im Bedarfsfall aufrichte, eine Art Keil entstehe so. Sie werden dort verwendet, wo man nicht ganz so tief in den Boden graben kann. Neben der Planie sei das auch die Stelle an der Dorotheen-/Schillerstraße, erläutert Mutz.

Der Baubeginn ist für den April dieses Jahres geplant, bis zum Herbst sollen die teilweise versenkbaren Durchfahrtssperren im Herzen der Landeshauptstadt dann fertig sein.