DGB-Landeschef Martin Kunzmann mahnt angesichts der Ereignisse in Chemnitz vor rechter Hetze. Foto: dpa - Bernd Thissen

Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus haben Teilnehmer einer Kundgebung zum Antikriegstag in Stuttgart gesetzt. DGB-Landeschef mahnt angesichts der Ereignisse in Chemnitz vor rechter Hetze.

Stuttgart (dpa/lsw)Nach Angaben der Polizei versammelten sich zum Auftakt rund 200 Menschen auf dem Stauffenbergplatz. Anlässlich der Aktion des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zum Antikriegstag hatte die Türkische Gemeinde mit Blick auf die gewaltsamen Vorfälle in Chemnitz zu einer Mahnwache «Gegen Hass im Ländle» aufgerufen.

«In Chemnitz haben sich neue Abgründe aufgetan», sagte DGB-Landeschef Martin Kunzmann. «Ein entfesselter Mob, der Jagd macht auf Migrantinnen und Migranten, Neonazis zeigen den Hitlergruß, Scharen von Mitläufern klatschen Beifall, und die Polizei ist total überfordert.» Solche Bilder machten ihm Angst. «Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen wegen ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe angegriffen und beschimpft werden.»

Vor etwa einer Woche war in Chemnitz ein 35-jähriger Deutscher getötet worden. Ein Iraker und ein Syrer sitzen als Verdächtige in Untersuchungshaft. Nach der Tat zogen überwiegend rechte Demonstranten durch die Stadt, von denen einige Ausländer angriffen.

Der Antikriegstag erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939. Unter dem Motto «Nie wieder Krieg» hatte der DGB erstmals 1957 zu dem Aktionstag für den Frieden aufgerufen. Seitdem organisieren Kommunen, Parteien, Gewerkschaften und Friedensinitiativen Kundgebungen, Podiumsdiskussionen und Gedenkveranstaltungen. Der Zweite Weltkrieg kostete geschätzt mindestens 55 Millionen Menschen das Leben.