28.05.2018 Auto fährt in der Esslinger Zollbergstraße 30 Meter eine Böschung hinab

 Foto: SDMG - SDMG

Wie die Polizei berichtet ist am Montagmorgen gegen 8.40 Uhr ein Auto an der Ecke Unterer Eisbergweg/Zollbergstraße etwa 30 Meter weit einen Abhang hinuntergefahren.

Esslingen Man ist in abschüssigem Gelände unterwegs – und dann kann man aus welchen Gründen auch immer nicht bremsen. So oder so ähnlich könnte das am Montag gegen 8 Uhr dem 27 Jahre alten Fahrer eines Mercedes Vito passiert sein, der auf der Zollbergstraße bergabwärts unterwegs war und in der letzten Spitzkehre nicht nach links, sondern geradeaus in den Unteren Eisbergweg fuhr, dort von der Fahrbahn abkam, den abgestuften Abhang einer Wiese hinunterrollte, wo er gegen einen hölzernen Strommasten prallte und dann – nach insgesamt 25 Metern – von einem Baum gestoppt wurde.

Die Polizei spricht allerdings noch von „bislang unbekannten Gründen“, warum es zu dem Unfall kam. „Ein technischer Defekt“ habe der allein in dem Kleinbus sitzende Mann jedenfalls als Grund dafür angegeben, warum er mit seinem Fahrzeug nicht auf der Straße geblieben war, berichtete DRK-Einsatzleiter Michael Wucherer. Der Fahrer habe vermutlich in seiner Not versucht, über das Ausweichen auf den leicht ansteigenden Unteren Eisbergweg noch Herr der Lage zu werden. Nach 50 Metern sei er dann nach links in den Hang abgedriftet.

Der 27-Jährige, der laut Polizei an einer Gehbehinderung leidet, sei ansprechbar und in seinem behindertengerecht umgebauten Fahrzeug auch nicht eingeklemmt gewesen. Wucherer: „Er hatte sehr viel Glück im Unglück.“ Laut Bericht der Esslinger Feuerwehr war das Unfallopfer bereits von Ersthelfern aus dem Fahrzeug befreit worden, als die Hauptamtliche Abteilung und die Abteilung Stadtmitte mit sechs Fahrzeugen und 22 Einsatzkräften am Unfallort eintrafen. Der Rettungsdienst, der mit sieben Leuten und vier Fahrzeugen vor Ort war, übernahm in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr dann die medizinische Versorgung des Patienten. Aufgrund des extrem steilen Geländes legten die Feuerwehrleute in Abstimmung mit der Notärztin den Fahrer in eine Rettungswanne und zogen ihn dann behutsam die Böschung hoch. Der Mann wurde ins Krankenhaus eingeliefert, kam laut ersten Informationen der Polizei aber wohl noch glimpflich davon. Laut den Einsatzleitern war es für die Rettungskräfte keine einfache Sache, sich die steile Böschung zum Unfallort hinunter- und wieder hochzukämpfen. Vor allem bergauf habe man Seile und Leitern benutzen müssen, berichtet Einsatzleiter Timo Schmutz von der Feuerwehr Esslingen. Parallel zur Bergung haben die Feuerwehrleute das Fahrzeug gegen ein weiteres Abrutschen am Hang gesichert.

Schwierige Bergung
Der Abtransport des Unfallfahrzeugs gestaltete sich dann noch schwieriger und langwieriger als gedacht. Er zog sich bis in den Spätnachmittag hinein. Das Abschleppunternehmen versuchte zuerst, mit einer Raupe samt Seilwinde den Vito die Böschung hochzuziehen. Die Unebenheiten im Gelände ließen ihm aber letztendlich keine andere Wahl, als mit einem großen Lkw-Abschlepper ans Werk zu gehen. Der Kleinbus war nicht mehr fahrbereit. Die Polizei spricht von rund 65 000 Euro Schaden allein an dem behindertengerecht umgebauten Fahrzeug und rund 10 000 Euro an den Grundstücken und am Strommasten.

Laut Polizei kam es zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen. Neben Feuerwehr, Polizei, die mit drei Fahrzeugen ausgerückt war, DRK und Abschleppunternehmen war auch der Technische Dienst der Stadt Esslingen vor Ort. Von Claudia Bitzer