Jan Müller Foto: Lucia Gerhardt - Lucia Gerhardt

Nach 16 Jahren verlässt der Junge-WLB-Chef Marco Süß Ende der laufenden Saison die Kinder- und Jugendsparte der Esslinger Landesbühne (WLB). Sein Nachfolger wird Jan Müller.

EsslingenDer künftige Leiter der Jungen WLB, der Kinder- und Jugendsparte der Esslinger Landesbühne (WLB), steht fest: Jan Müller tritt mit Beginn der Saison 2020/21 die Nachfolge von Marco Süß an. Süß war 2004 mit dem Intendanten Manuel Soubeyrand nach Esslingen gekommen und leitet seither erfolgreich die Junge WLB. Zum Ende der laufenden Saison 2019/20 verlässt er, wie bereits berichtet, nach 16 Jahren die WLB.

Jan Müller, 1969 in Freiburg geboren, startete seine Theaterkarriere als Bühnenbildassistent am Theater seiner Heimatstadt – in der Zeit, als dort der heutige WLB-Intendant Friedrich Schirmer Chef des Dreispartenhauses war. Weitere Assistenzen führten Jan Müller nach Berlin, Frankfurt, Stuttgart und zu den Salzburger Festspielen. Danach arbeitete er als freier Bühnen- und Kostümbildner im Sprech- und Musiktheater sowie als Regisseur in der Berliner Off-Szene. 2000 schloss er als Diplomregisseur sein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin ab. Er war dann als Filmemacher sowie Szenenbildner für Kino- und TV-Produktionen tätig. Im Theater inszeniert er seit einigen Jahren als freier Regisseur fürs erwachsene Publikum ebenso wie für Kinder und Jugendliche. Seine Koblenzer Regiearbeit nach einer Folge von Sven Nordqvists „Pettersson und Findus“-Serie ließ erneut Friedrich Schirmer und seinen Co-Intendanten Marcus Grube auf ihn aufmerksam werden („eine wunderbare Inszenierung“, schwärmt Schirmer).

Kein Unbekannter

Seither ist Müller auch an der Jungen WLB kein Unbekannter: In der Saison 2017/18 führte er Regie in Paul Maars „Wiedersehen mit Herrn Bello“, im April 2019 folgte eine szenische Fassung von Adalbert Stifters „Bergkristall“ – für Schirmer einer der Höhepunkte im Spielplan der Esslinger Kinder- und Jugendsparte. Derzeit inszeniert Müller am Theater in Bautzen Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf“.

Marcus Grube lobt : „Jan Müller hat die Fähigkeit, junge Schauspieler handwerklich zu unterstützen und das mit einer ganz besonderen Ästhetik zu verbinden.“mez