Auf der umzäunten Fläche am Rande der Parksiedlung soll eine neue Siedlung entstehen. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Einzelne Baumstümpfe und Büsche stehen noch. Ansonsten ist die Hangfläche weitgehend gerodet. Wohnraum für bis zu 300 Menschen soll auf dem früheren Betriebsgelände des Gartenbaubetriebs Raisch entstehen. Die Betonung liegt auf „soll“. Denn die Pläne für die Erweiterung der Parksiedlung existieren seit beinahe acht Jahren. Im ersten Anlauf ist die Stadt Ostfildern mit ihrem Vorhaben gescheitert. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim (VGH) kippte im vorigen Jahr den Bebauungsplan (wir berichteten). Nun wollen Verwaltung und Gemeinderat einen zweiten Versuch starten, das Siedlungsprojekt zu realisieren. Doch ist davon auszugehen, dass Anlieger auch diesmal alles daran setzen werden, die großflächige Erweiterung der Parksiedlung zu verhindern. „Das gibt ein Verkehrschaos ohne Ende“, prognostiziert Horst Idler, der seit vielen Jahren in der Parksiedlung wohnt. Sein Vorwurf: Die Stadt wolle mit der Siedlung nur ihre eigenen Interessen durchsetzen, ohne Rücksicht auf die Betroffenen.

OstfildernEinzelne Baumstümpfe und Büsche stehen noch. Ansonsten ist die Hangfläche weitgehend gerodet. Wohnraum für bis zu 300 Menschen soll auf dem früheren Betriebsgelände des Gartenbaubetriebs Raisch entstehen. Die Betonung liegt auf „soll“. Denn die Pläne für die Erweiterung der Parksiedlung existieren seit beinahe acht Jahren. Im ersten Anlauf ist die Stadt Ostfildern mit ihrem Vorhaben gescheitert. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim (VGH) kippte im vorigen Jahr den Bebauungsplan (wir berichteten). Nun wollen Verwaltung und Gemeinderat einen zweiten Versuch starten, das Siedlungsprojekt zu realisieren. Doch ist davon auszugehen, dass Anlieger auch diesmal alles daran setzen werden, die großflächige Erweiterung der Parksiedlung zu verhindern. „Das gibt ein Verkehrschaos ohne Ende“, prognostiziert Horst Idler, der seit vielen Jahren in der Parksiedlung wohnt. Sein Vorwurf: Die Stadt wolle mit der Siedlung nur ihre eigenen Interessen durchsetzen, ohne Rücksicht auf die Betroffenen.

Im Technischen Ausschuss des Gemeinderats informierte Stadtplaner Karl-Josef Jansen diese Woche über das weitere Vorgehen der Stadt. Man habe die Verkehrsdaten aktualisiert und eine neue Hochrechnung gemacht, so Jansen. Bis zum Jahr 2030 rechne man auf der Breslauer Straße mit täglich 1500 Fahrzeugen mehr als heute. Das heißt, statt der aktuell 16 500 erwarte man künftig 18 000 Fahrzeuge pro Tag. Daraus resultierten etwas höhere Anforderungen an den Lärmschutz. So müssten beispielsweise bisher offene Loggien an einigen Gebäuden nun verglast werden. Im ursprünglichen Bebauungsplan habe es für die künftigen Wohngebäude in den verschiedenen Teilbereichen Maximalhöhen gegeben. Das sei nun nicht mehr vorgesehen. Stattdessen werde man fixe Höhen vorgeben. Da Anlieger und Stadträte Zweifel hatten, dass die Einmündung Breslauer/Danziger Straße nach der Bebauung ohne Ampelanlage funktioniert, habe man einen Gutachter eingeschaltet. Der sei zu dem Schluss gekommen, dass keine Ampel notwendig sei, so Jansen. Das gleiche gelte für die neue Zufahrt zum künftigen Wohngebiet. An einigen Mustern zeigte der Stadtplaner, wie der Hang, der auf 100 Metern Länge ein Gefälle von rund 40 Metern aufweist, bebaut werden soll.

Auf dem Gelände sind im Laufe der Jahre Zauneidechsen heimisch geworden. Etliche Exemplare der vom Aussterben bedrohten Art hatte man schon vor ein paar Jahren umgesiedelt. Unterhalb des Panoramawegs habe man Ersatzhabitate geschaffen, erklärte Jansen. Experten hätten festgestellt, dass die Umsiedlung erfolgreich gewesen sei. Bei einem erneuten Monitoring sei man voriges Jahr auf weitere Zauneidechsen gestoßen. Nach den Worten des Stadtplaners sollen diese im Sommer umgesiedelt werden. In verschiedenen Baumstämmen habe man den nur in Deutschland geschützten großen Rosenkäfer entdeckt. Dieses Thema erledige sich von selbst. Denn im Mai/Juni fliegen die Käfer aus. Dann werde man die Bäume mit ihren Nisthöhlen fällen.

Veränderungen wird es laut Jansen bei den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen geben. Weil nun das 2014 überarbeitete niedersächsische Modell anzuwenden sei, müsse man nun 2000 Quadratmeter weniger Ausgleichsflächen schaffen.

Nichts ändern wird sich nach den Worten Jansens in Sachen Parkflächen. Denn das VGH habe festgestellt, dass bei diesem Thema keine Korrekturen notwendig seien. Hauptziel der Bürgerinitiative ist es nach wie vor, gegen den Wegfall vieler öffentlicher Parkplätze in der Danziger Straße vorzugehen. Nach deren Rechnung müssen die Anlieger künftig in der Danziger Straße auf 65 Parkplätze verzichten. Außerdem fielen beim Hotel „Domäne“ 20 Stellflächen weg. Die Verwaltung beruft sich auf die Feststellung des VGH: Es gebe keinen Anspruch darauf, auf öffentlichen Straßen und Plätzen Parkmöglichkeiten zu erhalten oder einzurichten.

Die Bürgerinitiative beklagt, dass die Stadt nicht bereit sei, Abstriche zu machen. Mit ihren Plänen zementiere sie „eine unerträgliche verkehrstechnische Situation“, kritisiert Horst Idler.

Voraussichtlich in der April-Sitzung soll der Gemeinderat die öffentliche Auslegung des modifizierten Bebauungsplans beschließen. In der Verwaltung hofft man, dass das Planwerk noch vor der Sommerpause als Satzung verabschiedet wird. Doch geht man davon aus, dass auch dagegen wieder juristische Schritte unternommen werden.