Das Areal der Friedrich-Schiller-Schule wird sich durch die Grundschule und die neue Mensa sehr verändern.Archiv Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Elisabeth Maier

Den Neubau der Gebhard-Balluff-Grundschule und der Mensa auf dem Areal der Friedrich-Schiller-Schule in Neuhausen sehen die Gemeinderäte als städtebauliche Chance. Deshalb entschied sich das Gremium für einen begrenzt offenen Wettbewerb mit 25 Teilnehmern. Sie sollen Pläne für die Großprojekte entwickeln. „Dadurch bekommen wir eine Vielzahl von Lösungsansätzen“, nennt Ortsbaumeister Rainer Däschler einen Vorteil.

Außerdem ist ein Wettbewerb aus seiner Sicht auch wirtschaftlicher und deutlich günstiger. Das Büro Kohler Grohe Architekten plant den Wettbewerb, der die Gemeinde 150 000 Euro kosten soll. Alternativ dazu hatten die Planer des Millionenprojekts darüber nachgedacht, fünf ausgewählte Architekturbüros im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung mit Entwürfen zu betrauen. Dieses Verfahren wäre allerdings nicht nur deutlich teurer - dafür müsste die Kommune 235 000 Euro zahlen. Bei diesem Verfahren stünden nur fünf Modelle zur Wahl.

Drei Züge in jeder Grundschule

Weil die Mozartschule schon jetzt an Kapazitätsgrenzen stößt und in der dritten Klasse bereits fünf Züge hat, steht Neuhausen unter erheblichem Zeitdruck. Da auch die Neubaugebiete Östlich Ziegelei und Akademiegärten bereits erschlossen werden, rechnet Bürgermeister Ingo Hacker damit, dass die Kommune schnell weiter wächst. „Jede der beiden Grundschulen soll stabil drei Züge pro Klassenstufe haben“, sagt Hauptamtsleiter Bernd Schober. Wenn das neue Schulgebäude fertig ist, hat auch Sabine Rau, die Rektorin der Mozartschule, wieder mehr Luft, um ihre pädagogische Konzeption mit einem angemessenen Raumprogramm umzusetzen. Bis die neue Grundschule im Jahr 2021 fertig ist, werden einige Klassem nach Ansicht der Schulleiterin wohl noch in einem Container unterrichtet werden müssen (die EZ berichtete). Dem sieht die Schulleiterin mit Sorge entgegen.

Deshalb hat die Gemeinde für den Wettbewerb einen straffen Zeitplan festgezurrt. Die Vorbesprechung der Preisrichter ist im Februar oder März 2018. Danach wird der Wettbewerb ausgeschrieben, und über die Teilnehmer entschieden. Bis August haben die 25 ausgewählten Büros dann Zeit, ihre Entwürfe einzureichen. Das Preisgericht tagt ab Mitte September.

Das Büro Kohler Grohe plant den Wettbewerb und koordiniert die einzelnen Schritte. Das kostet die Kommune zusätzlich rund 65 000 Euro. Die Gemeinderäte schlossen sich mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung an, dieses Verfahren zu wählen und das Büro zu beauftragen. „Das Stuttgarter Büro hat im persönlichen Gespräch überzeugt“, erläuterte Däschler den Gemeinderäten. Mehr als 100 vergleichbare Wettbewerbe haben die Experten bereits betreut, zum Beispiel für den Bau der Grundschule mit Kinderhaus in Tübingen, die Gemeinschaftsschule in Gäufelden und den Erweiterungsbau des Göppinger Mörike-Gymnasiums.

Nachhaltiges Bauen

Im Schulterschluss mit den kommunalen Planern entwickelt das Büro einen Aufgabenkatalog für das Großprojekt. Bereits in den Vorberatungen zum Haushalt 2018 hatten Gemeinderäte aller Fraktionen darauf hingewiesen, dass ihnen die Einbindung der Schiller-Schule in das städtebauliche Konzept sehr am Herzen liegt. Durch eine gut darauf abgestimmte Planung wollen sie Synergien in dem neuen Schulzentrum ausschöpfen.

Ein weiterer Schwerpunkt wird auf nachhaltigem Bauen liegen. Wichtig ist Ortsbaumeister Däschler auch, dass die Landschaft rund um das Schulgelände in die Pläne einbezogen wird. Wegen dieser komplexen Aufgabenstellung ist es aus seiner Sicht unverzichtbar, dass ein erfahrenes Fachbüro den Wettbewerb und die Teilnehmer betreut.