(rok) - Hochwasserdämme am Neckar, das ist in Wernau nichts Neues. Die Stadt hat aber auch viele Hanglagen. Und die könnten bei den immer häufiger auftretenden Starkregen gefährdet sein. Deshalb erhält Wernau als eine der ersten Kommunen einen Landeszuschuss, um ein Konzept für ein Starkregen-Risikomanagement zu erstellen.

Stadtbaumeister Jürgen Hartmann erinnerte in der Sitzung des Gemeinderats an die Fluten, die sich 2016 durch die Gemeinde Braunsbach wälzten. So etwas könne überall auftreten. Bei Starkregen habe man fast keine Vorwarnzeit und müsse erhebliche Schäden befürchten. Deshalb hat Hartmann kurz nach einer Tagung, zu der das Land im Frühjahr eingeladen hatte, einen Förderantrag gestellt. Er war selbst ein wenig überrascht, dass Anfang September schon die Zusage kam: Bis zu 70 Prozent der Untersuchung zahlt das Land. Ein Ingenieurbüro soll nun Gefahrenkarten erstellen: Was würde wie tief überflutet? Auf dieser Basis wird dann eine Risikoanalyse für öffentliche Gebäude wie Schulen und Kindergärten erarbeitet. Der dritte Schritt wäre ein kommunales Handlungskonzept. Dazu gehört neben einem Alarm- und Einsatzplan auch die Information von Bürgern. Denn für die Vorsorge an seinem Haus ist jeder Bürger selbst verantwortlich, beispielsweise in dem er Lichtschächte oder Türschwellen erhöht. Nachbarn müssten sich da jedoch abstimmen, betonte Hartmann. Den Vorschlag von Joachim Gelewski (WBL/JB), eine Informationsveranstaltung zu machen, griff Bürgermeister Armin Elbl deshalb auf. Das Konzept, so warb Elbl, brauche man auch zur Planung neuer Baugebiete und Rückhaltebecken.

Von zwei Angeboten hat sich die Stadt für das Büro Klinger entschieden, das für 37 000 Euro ein Geländemodell, Simulationen und Karten liefert. Etwa 11 000 Euro bleiben an der Stadt hängen. Der Gemeinderat votierte einstimmig für den Auftrag. Im Oktober 2018 soll das Konzept fertig sein.