Blumen zur Erinnerung an die getötete Seniorin am Tatort in Neuhausen. Foto: Weiler - Weiler

Er wollte mit der EC-Karte einer kurz zuvor ermordeten 84-Jährigen Geld abheben. Die Frau in Neuhausen getötet zu haben, bestreitet der einzige Verdächtige der Polizei aber.

NeuhausenErdrückende Indizien, aber nach wie vor kein Geständnis – so stellt sich für die Ermittlungsbehörden noch immer die Situation im Fall des Tötungsdelikts von Neuhausen dar. Ein 30-Jähriger steht in dringendem Verdacht, am Abend des 3. September eine 84 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung in der Lindenstraße umgebracht zu haben (wir berichteten). Ein DNA-Abgleich hatte die Krimimalpolizei auf die Spur des Mannes gebracht. Beiden kannten sich von früheren Begegnungen. Der 30-Jährige hatte gleich bei den ersten Vernehmungen gegenüber der Polizei eingeräumt, dass er nach 21 Uhr, also wenig nach der Bluttat, mit der EC-Karte der Getöteten an einem Bankautomaten in Filderstadt Geld abheben wollte. Was jedoch misslang, weil er offenbar eine falsche PIN eingegeben hatte. Mit der Tötung der Seniorin wolle der Beschuldigte weiter nichts zu tun haben, sagt Michael Schaal, der Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen. Deswegen arbeite die Sonderkommission „Linde“ weiter mit Hochdruck und mit voller Personalstärke daran, weitere Beweise zu finden und das Verbrechen aufzuklären. Die Spurensicherung in der Wohnung sei abgeschlossen, so der Polizeisprecher. Es sei davon auszugehen, dass der Täter nur die EC-Karte gestohlen hat. Schmuck und andere Pretiosen habe die 84-Jährige sowieso nicht mehr besessen. Denn sie war bekanntlich vor gut drei Jahren einem Trickbetrüger zum Opfer gefallen. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf den 30-Jährigen Tatverdächtigen. „Wir gehen nach wie vor von Raubmord aus“, sagt Polizeisprecher Schaal.hf