Ursprünglich hatte die Gemeinde Neuhausen für 2016 in ihrem Haushalt mit einem Minus von 200 000 Euro gerechnet. Am Ende stand jedoch ein stattlicher Überschuss von 3,1 Million Euro. Zu verdanken hat sie das vielen erfreulichen Entwicklungen, teilte Kämmerer Stefan Hartmann im Gemeinderat mit.

Von Peter Dietrich

Die erste positive Entwicklung ist die Gewerbesteuer, bei der gab es insgesamt ein Plus von 1,4 Millionen Euro. Dazu gab es mehr Zuweisungen vom Land, die Kosten bei Personal, Unterhalt und Bewirtschaftung von Gebäuden und andere Geschäftsausgaben fielen deutlich geringer aus, die Kindergartenzuschüsse ebenfalls geringer als erwartet. Dazu wurde eine Steuerrückstellung aus dem Jahr 2014 aufgelöst.

Geplant hatte der Kämmerer, 3,75 Millionen Euro aus den Rücklagen zu nehmen, um Projekte zu finanzieren. Nun kann er aber 54 000 Euro aufs Sparkonto legen. Die hat damit 10,4 Millionen Euro Rücklagen. Stefan Hartmann warnte jedoch vor Übermut: Es genüge ein schlechtes Jahr, und die zehn Millionen Euro seien weg. Zudem stehe Neuhausen vor großen Aufgaben und Ausgaben, etwa für die S-Bahn-Verlängerung.

Die Schulden der Gemeinde sind 2016 von 2,96 auf 2,45 Millionen gesunken, der Tilgung standen keine neue Schulden entgegen. Die Diskussion im Gremium zeigte aber, dass Schulden verschieden betrachtet werden können. Es wurde in den Raum gestellt, dass Zukunftsaufgaben frühzeitig erledigt und per Kredit finanziert werden könnten, wenn die Preissteigerungen auf dem Bau weit höher liegen als die Kreditzinsen.

Beim Versorgungs- und Verkehrsbetrieb bleib es 2016 bei der altbekannten Situation. Die Tiefgarage macht einen sechsstelligen Verlust, der allerdings langfristig sinken soll. Bei der Energieversorgung gab es ein leichtes Plus, genauso wie in der Wasserversorgung. Beides zusammen reicht aber nicht, um das Defizit der Tiefgarage auszugleichen, es bleibt in der Summe ein Minus von knapp 60 000 Euro. Die rechnerischen Wasserverluste sind im Vorjahr von zehn auf zwölf Prozent gestiegen, laut Hartmann sollte das Netz deshalb verstärkt überwacht werden.

Interessant waren die Zahlen zur Kostendeckung, die Hartmann nannte. Im Freibad lag die Kostendeckung bei 21 Prozent, das ist nicht zu ändern. In der Abwasserversorgung decken die Einnahmen die Ausgaben fast komplett. Auf dem Friedhof wurde das Ziel, eine Kostendeckung von 80 Prozent zu erreichen, mit 54 Prozent aber weit verfehlt. Das liegt unter anderem an weniger Verlängerungen und am Trend zu günstigeren Urnengräbern.

In diesem Jahr liegt der Haushalt insgesamt im Plan, Mehrausgaben auf der einen Seite stehen höhere Gewebesteuereinnahmen entgegen, berichtete die Kämmerer. Er rechnet mit etwa zehn Millionen Euro.