Eine Runde „Mäxle“ an der Tischtennisplatte macht Spaß und sorgt für Bewegung. Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger - Ulrike Rapp-Hirrlinger

Der Sport- und Gymnastiklehrer Stefan Schibat bietet seit Jahren im Rahmen des Sommerferienprogramms verschiedene Camps für Kinder und Jugendliche an.

DenkendorfKinder haben zu wenig Bewegung“, davon ist Stefan Schibat überzeugt. Deshalb bietet der Sport- und Gymnastiklehrer seit Jahren im Rahmen des Sommerferienprogramms verschiedene Camps für Kinder und Jugendliche an, in denen die Bewegung im Mittelpunkt steht. Im Sommercamp dürfen 26 Jungs und Mädchen im Alter zwischen sieben und elf Jahren eine Woche lang in verschiedene Sportarten hineinschnuppern, einfach nur toben oder eine Runde „Mäxle“ an der Tischtennisplatte vor dem Kinder- und Jugendzentrum Focus spielen, wo die Gruppe ihr „Basislager“ aufgeschlagen hat.

„Mein Ziel ist es, dass sie eine tolle, erlebnisreiche Woche mit viel Abwechslung und vor allem Bewegung haben“, sagt der 35-Jährige. Deshalb stehen auch andere Aktivitäten wie ein Besuch im örtlichen Heimatmuseum auf dem Programm. Dort sollen die Kinder etwas über die Geschichte Denkendorfs erfahren. Bei einem Tag im Wald wurden unter anderem aus Zweigen Tipis gebaut. Damit die Kinder ihr Wissen über die Natur erweitern, hatte Schibat ein Quiz über Tiere und Pflanzen im Wald vorbereitet. Selbstverständlich hat die Gruppe den Weg in den Wald zu Fuß zurückgelegt. Denn Schibat geht es darum, überhaupt ein Bewusstsein für sportliche Aktivitäten, vor allem aber die Lust an der Bewegung zu wecken. So wird bei Spielen ganz nebenbei Werfen und Fangen geübt. „Ich will den Kindern Appetit machen, mehr rauszugehen und sich zu bewegen. Sie sitzen viel zu häufig vor dem Fernseher oder der Playstation.“

„Es geht mir aber auch um den sozialen Aspekt. Die Kinder lernen in der Gruppe und bei Spielen, sich gegenseitig zu helfen und aufeinander zu achten“, sagt Schibat. Den Zusammenhalt sollen auch T-Shirts mit der Aufschrift „Sommercamp 2019“ und dem Namen des jeweiligen Kindes fördern, die alle zu Beginn der Woche bekommen haben.

Der Sporttherapeut holt sich immer wieder Partner aus örtlichen Vereinen. Mitglieder des Ju-Jutsu SC Denkendorf etwa zeigten nicht nur Selbstverteidigungsstrategien, sondern erklärten den Kindern auch, wie sie sich im Notfall verhalten sollten – etwa, wenn ein Fremder sie zum Mitgehen auffordert.

Das Sommercamp will den Kindern zudem die Gelegenheit geben herauszufinden, welche Bewegungsart für sie geeignet ist. „Sie sollen eigene Stärken erkennen und erkennen, in welchen Sportarten sie diese einsetzen können“, erklärt Schibat. Bei Bedarf stelle er auch Kontakte zu den entsprechenden Vereinen her.

Weil nicht jeder gerne durch die Gegend rennt oder der große Ballartist ist, stehen neben Ballspielen auch Badminton und Kegeln auf Schibats Liste. Die Kinder durften auch selbst Wünsche fürs Programm äußern. Natürlich waren die Klassiker Fußball und Handball dabei, doch sie wünschten sich auch Basketball und Hockey. All diese Sportarten dürften beim Sporttag, der zum Abschluss des Camps im Stadion stattfindet, eine Rolle spielen.

Dass Stefan Schibats Konzept aufgeht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass etliche Kinder bereits seit Jahren seine Camps im Sommerferienprogramm besuchen. Schibat kann die jungen Teilnehmern begeistern. „Ich mache total gerne etwas mit Kindern, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Kinder sind fast immer positiv gestimmt, das ist immer wieder ein schönes Gefühl“, sagt der Vater zweier kleiner Töchter, der auch an Schulen immer wieder Sportangebote macht.